Berlinale 2025 Gewinner

by Richard Parks
0 comments
Berlinale 2025 Gewinner: Regisseur Dag Johan Haugerud nimmt den Goldenen Bären entgegen

Berlinale 2025 Gewinner: Einen Tag vor den deutschen Parlamentswahlen endete die 75. Berlinale mit einer deutlich ruhigeren Ausgabe als im Vorjahr. Die Jury unter Leitung von Todd Haynes wählte aus 19 Wettbewerbsfilmen den Gewinner des begehrten Goldenen Bären für den besten Film.

Goldener Bär für norwegisches Coming-of-Age-Drama

Der Goldene Bär ging an Drømmer (Dreams (Sex Love)) von Dag Johan Haugerud aus Norwegen. Das queere Coming-of-Age-Drama erzählt von der Schwärmerei einer 17-Jährigen für ihren Lehrer, die sie in einem Bekenntnisbuch verarbeitet. Es bildet den Abschluss von Haugeruds Sex/Love/Dreams-Trilogie.

“Dieser Preis ist jenseits meiner kühnsten Träume”, sagte Haugerud bei der Preisverleihung. “Und ich kann nur sagen: Schreibt mehr, lest mehr. Das erweitert den Geist.”

Der Silberne Bär – Großer Preis der Jury ging an O último azul (The Blue Trail) von Gabriel Mascaro. Der brasilianische Film spielt in einer nahen Zukunft, in der ältere Menschen gefeiert, aber in abgelegene Heime verbannt werden, um die junge Generation produktiver zu machen.

Weitere Auszeichnungen:

  • Silberner Bär – Preis der Jury: El Mensaje (The Message) von Iván Fund, ein Film über ein Mädchen, das mit Tieren kommunizieren kann.
  • Beste Regie: Huo Meng für Living The Land, das Chinas sozioökonomische Transformation in den 1990ern zeigt.
  • Beste Hauptrolle: Rose Byrne für If I Had Legs I’d Kick You.
  • Beste Nebenrolle: Andrew Scott für Blue Moon, in dem er Richard Rodgers verkörpert.
  • Bestes Drehbuch: Radu Jude für Kontinental ’25, eine Satire über den Techno-Kapitalismus.
  • Herausragende künstlerische Leistung: La Tour de Glace (The Ice Tower) von Lucile Hadžihalilović für seine visuelle Gestaltung.

Weniger Kontroversen, aber klare Statements – Berlinale 2025 Gewinner

Obwohl die Berlinale 2025 weniger kontrovers verlief als im Vorjahr, gab es dennoch politische Botschaften. Jury-Präsident Todd Haynes eröffnete das Festival mit einem Anti-Trump-Statement, und Tilda Swinton hielt bei der Verleihung des Ehrenbären eine feurige Rede.

Für die größte Kontroverse sorgte Radu Jude, der in seiner Dankesrede für den besten Drehbuchpreis europäische Solidarität als „Bullshit“ bezeichnete und das Haager Tribunal aufforderte, sich um „mörderische Bastarde“ zu kümmern. Sein abschließender Kommentar zur deutschen Wahl sorgte für Aufsehen:

“Da morgen Wahlen in Deutschland sind, hoffe ich, dass die Berlinale nächstes Jahr nicht mit Triumph des Willens von Leni Riefenstahl eröffnet wird.”

Ein weiterer politischer Moment kam von Iván Fund, der auf die Zerschlagung der Kulturszene in Argentinien hinwies.

Die neue Berlinale-Leiterin Tricia Tuttle lenkte den Festivalfokus wieder stärker auf Filme. Sie betonte, dass sie ein dynamisches, internationales Filmfestival aufbauen wolle – solange die politische Lage dies zulässt.

Den emotionalen Abschluss des Abends bildete Ernesto Martinez Bucio, der den GFF Best First Feature Award für The Devil Smokes (and Saves the Burnt Matches in the Same Box) gewann. Er hinterließ das Publikum mit einem bewegenden Appell:

“Wenn ihr zwischen Angst und Liebe wählen müsst – wählt immer die Liebe.”

You may also like