Fed-Futures deuten am Freitagmittag auf eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit hin, dass die Fed um 25 Basispunkte kürzt, laut CME FedWatch. Ein kommender Inflationsbericht wird die Stärke der US-Aktienrally testen. Diese Daten könnten Einfluss auf die Strategie der Federal Reserve nehmen.
Der S&P 500 war am Freitag auf dem Weg zu seinem dritten wöchentlichen Gewinn in Folge. Damit liegt das Jahresplus bei über 27 %.
Die Erwartung weiterer Zinssenkungen der Fed sorgt für Optimismus, während die Wirtschaft gleichzeitig stabil bleibt.
Arbeitsmarktdaten und Inflation beeinflussen das Szenario
Die Arbeitsmarktdaten vom Freitag zeigten unerwartet starkes monatliches Jobwachstum. Die Arbeitslosenquote stieg jedoch auf 4,2 %. Dies wird voraussichtlich nicht ausreichen, um die Strategie der Fed bei ihrem nächsten Treffen am 17. und 18. Dezember zu ändern.
Jedoch könnten Daten zu Verbraucherpreisen, die am Mittwoch veröffentlicht werden, den positiven Trend gefährden, falls die Inflationsraten über Erwartungen liegen.
Matthew Miskin, Co-Head Investment Strategist bei John Hancock Investment Management, sagte: „Wenn die Inflationszahlen stark ausfallen, wird das zu Unsicherheiten führen.“
Die November-Arbeitsmarktdaten stützten die Wahrscheinlichkeit auf Zinssenkungen bei der nächsten Fed-Sitzung. Die Arbeitsmarktdaten zeigten einen Anstieg von 227.000 Arbeitsplätzen.
Laut TD Securities könnte der Verbraucherpreisindex (CPI) für die 12 Monate bis November bei 2,7 % liegen. Sollte der CPI höher ausfallen als erwartet, könnte die Fed eine “hawkish cut” durchführen. Das bedeutet, sie würde die Zinssenkung zwar umsetzen, jedoch die Erwartungen für weitere Reduktionen im Jahr 2025 dämpfen.
Trump und seine Einflussfaktoren auf die Zinspolitik
Präsident-elect Donald Trump plant, Zölle auf Importe zu erhöhen. Diese Maßnahmen könnten inflationär wirken und die Fed dazu zwingen, ihre Strategie anzupassen.
TD Securities erwartet, dass die Fed zu Jahresbeginn von Zinssenkungen absieht. Die Märkte werden Trumps Politik nach seiner Amtsübernahme im Januar genau beobachten.
Jerome Powell, Fed-Chef, erklärte, dass die genaue Umsetzung von Trumps Maßnahmen entscheidend für die künftige geldpolitische Ausrichtung sei.
Trotz der starken Aktienrally steigt das Risiko, dass die Stimmung übermäßig optimistisch wird. Laut LSEG Datastream handelt der S&P 500 aktuell bei einem KGV von 22,6 – dem höchsten Wert seit über drei Jahren.
Yardeni Research wies auf mehrere Risikomuster hin. Dazu gehörten eine stark optimistische Anlegerstimmung und ausländische Käufe von US-Aktien. „Indikatoren werden zunehmend konträr und bearish“, erklärte Yardeni in einer Notiz am Donnerstag.
Einige Investoren erwarten dennoch, dass die Aktien bis zum Jahresende solide performen. Das vierte Quartal ist saisonal ein starkes Aktienzeitfenster.