ESA-Sonde Hera liefert beeindruckende Bilder von Mars und Deimos

by Richard Parks
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Spektakuläre Aufnahmen während des Vorbeiflugs

Die europäische Raumsonde Hera passierte am Mittwoch den Mars auf ihrem Weg zum Asteroiden Dimorphos. Dabei gelang es der ESA-Mission, hochauflösende Bilder des Roten Planeten sowie seines geheimnisvollen Mondes Deimos aufzunehmen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln bestätigte am Donnerstag den erfolgreichen Vorbeiflug. Die ESA präsentierte die spektakulären Bilder in einer Live-Übertragung, bei der erstmals seltene Ansichten von Deimos gezeigt wurden.

“Wir haben fantastische Bilder vom Mars aufgenommen”, sagte der österreichische Geophysiker Stefan Ulamec. “Das Besondere ist jedoch die detaillierte Ansicht der Rückseite von Deimos – eine der besten, die es bisher gibt.” Da Deimos im Vergleich zu Phobos weniger erforscht ist, sind solche Aufnahmen besonders wertvoll. “Jede Gelegenheit, diesen kleinen Mond zu beobachten, ist von großer wissenschaftlicher Bedeutung”, betonte Patrick Michel, leitender Wissenschaftler der Hera-Mission.

Hera-Mission: Ein Schutzschild für die Erde

Hera ist die erste planetare Verteidigungsmission der Europäischen Weltraumorganisation. Seit ihrem Start im Oktober letzten Jahres ist sie auf dem Weg zum Asteroiden Dimorphos, um dort wichtige Daten zu sammeln.

Die Mission baut auf dem NASA-Projekt DART auf, bei dem im Jahr 2022 eine Sonde gezielt mit Dimorphos kollidierte, um seine Umlaufbahn zu verändern. “Damals haben wir bewiesen, dass wir einen Asteroiden ablenken können”, erklärte Hera-Missionsleiter Ian Carnelli. “Jetzt kehren wir zurück, um aus diesem Test eine bewährte Methode zur planetaren Verteidigung zu entwickeln.”

Carnelli betonte die Bedeutung der Mission und nannte sie “eine essenzielle Sicherheitsmaßnahme für unseren Planeten gegen zukünftige Asteroidenbedrohungen”.

Mars als strategische Zwischenstation

Der Vorbeiflug am Mars war entscheidend, um Hera auf die korrekte Flugbahn zum Didymos-System zu bringen. Ursprünglich war kein Nahvorbeiflug an den Monden des Mars geplant, doch die Route wurde geändert, um wissenschaftlich wertvolle Bilder zu gewinnen.

Durch die Nutzung der Schwerkraft des Mars beschleunigte Hera, wodurch sich die Reisezeit um mehrere Monate verkürzte und wertvoller Treibstoff gespart wurde. “Diese Technik, bekannt als ‘Gravitationsassistenz’, maximiert die Effizienz und senkt die Energiekosten”, erklärte ein ESA-Bericht.

Carnelli bezeichnete diesen Ansatz als “die Nutzung planetarer Energie”, eine Schlüsselmethode für Langzeitmissionen im Weltraum.

Der bekannte Astrophysiker und frühere Queen-Gitarrist Brian May, der an der Präsentation der Hera-Bilder teilnahm, unterstrich die Dringlichkeit solcher Missionen: “Asteroideneinschläge sind eine reale Bedrohung”, warnte May. “Wenn wir ein gefährliches Objekt nicht rechtzeitig erkennen und umlenken, könnte das verheerende Folgen für die Menschheit haben.”

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