„Bodenloses Plagiat“ – Studios gehen gegen KI-generierte Bilder ihrer Kultfiguren vor
Die US-Unterhaltungsriesen Disney und Universal haben Klage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Sie werfen dem Anbieter des beliebten KI-Bildgenerators vor, urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Erlaubnis verwendet zu haben. In der am Mittwoch in Los Angeles eingereichten Klage bezeichnen sie Midjourney als „bodenloses Plagiat“.
Konkret geht es um KI-generierte Bilder bekannter Filmcharaktere wie Yoda, Elsa, Iron Man, Buzz Lightyear, Shrek und Po aus Kung Fu Panda, die laut Klageschrift ohne Lizenz reproduziert und verbreitet wurden. Die Kläger fordern eine einstweilige Verfügung gegen weitere Verstöße und Schadensersatz in unbestimmter Höhe.
Midjourney ignorierte Warnungen – Weiterentwicklung trotz Bedenken
Laut der Klage wurden Midjourney und CEO David Holz schon früh auf die möglichen Urheberrechtsverletzungen hingewiesen, reagierten aber nicht. Stattdessen entwickelte das Unternehmen seine KI-Modelle weiter, um „hochwertigere“ Versionen urheberrechtlich geschützter Figuren erzeugen zu können. Holz gab in einem Interview offen zu, die Trainingsdaten seien durch „großflächiges Webscraping“ gesammelt worden.
Midjourney soll 2023 über 300 Millionen Dollar Umsatz mit seinem abonnementbasierten Modell erwirtschaftet haben.
Rechtlicher Kontext: KI unter Druck
Der Fall ist Teil einer wachsenden Zahl an Urheberrechtsklagen gegen KI-Unternehmen, darunter Verfahren von Künstlern, Autor:innen, Medienhäusern und Musiklabels. Schon zuvor hatte ein Gericht in Kalifornien eine Klage mehrerer Künstler gegen Midjourney und andere KI-Firmen zugelassen. Auch der New York Times-Prozess gegen OpenAI und Microsoft läuft weiterhin.
Disney und Universal gehören zu den bisher mächtigsten Akteuren, die in der Debatte um KI und Urheberrecht juristisch aktiv werden. Beide betonen, sie seien offen für KI, verlangen jedoch klare Schutzmaßnahmen gegen Missbrauch.
Ein Kommentar von Midjourney liegt bisher nicht vor.
