Deutschlands Verbraucherstimmung bleibt fragil trotz leichter Verbesserung

by Rudolph Angler
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Der GfK-Konsumklimaindex für Deutschland stieg im Januar leicht an, bleibt jedoch angesichts hoher Inflation und Jobunsicherheit schwach. Der Index kletterte um 1,8 Punkte auf -21,3, eine Erholung von den -23,1 Punkten im Dezember, dem niedrigsten Stand seit Mai.

Obwohl der Wert die Markterwartungen von -22,5 übertraf, bleibt er weit unter dem Niveau vor der Pandemie. Ein Anstieg der Einkommenserwartungen und der Kaufbereitschaft trugen zum moderaten Aufschwung bei. Die Einkommenserwartungen stiegen im Dezember um 4,9 Punkte auf 1,4, während die Kaufbereitschaft um 0,6 Punkte auf -5,4 zulegte.

Rolf Bürkl vom Nürnberger Institut für Marktentscheidungen warnte: „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist noch nicht in Sicht.“ Hohe Lebensmittel- und Energiepreise sowie wachsende Arbeitsplatzsorgen belasten weiterhin die Stimmung. Die Konjunkturerwartungen stiegen im Januar geringfügig auf 0,3, blieben jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück.

DAX verzeichnet Verluste aufgrund hawkischer Fed-Signale

Der DAX fiel um 0,9 % auf etwa 20.000 Punkte und verzeichnete damit den fünften Verlust in Folge. Infineon AG führte die Verluste mit einem Minus von 3,5 % an, gefolgt von Vonovia AG (-2,4 %) und Continental AG (-2 %). MTU Aero Engines AG und Rheinmetall AG zeigten jedoch Stärke und gewannen jeweils 0,8 %.

Europäische Aktien spiegelten den DAX-Wert wider, belastet durch hawkische Signale der US-Notenbank. Der Euro STOXX 50 verlor 1,1 %, der französische CAC 40 sank um 1,2 %, und der spanische IBEX 35 fiel um 1,6 %. Der niederländische Halbleiterriese ASML Holding verlor 3,9 % und war der schlechteste Performer unter den europäischen Aktien.

Fed-Signale verstärken Marktsorgen

Die Fed senkte die Zinsen um 25 Basispunkte, erhöhte jedoch die Inflationserwartungen für 2025 von 2,1 % auf 2,5 %. Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte, dass die Geldpolitik in eine „neue Phase“ übergegangen sei, wobei sich die Zinsen dem neutralen Bereich nähern. Die Fed prognostiziert für 2025 nur noch zwei Zinssenkungen, weniger als die vier, die im September erwartet wurden.

Wirtschaftsexperten zeigten sich besorgt über die restriktive Haltung. „Hartnäckige Inflation und Trumps Politikmix erhöhen die Hürden für Zinssenkungen“, sagte Chris Turner von der ING Group. Diese vorsichtige Haltung der Fed schürt Bedenken über eine straffere Geldpolitik und erhöht den Druck auf die europäischen Märkte, die bereits mit schwachem Wachstum und Handelskonflikten zu kämpfen haben.

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