Zwei-Boxenstopp-Regel soll Monaco-GP neues Leben einhauchen

by Richard Parks
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Die Formel 1 versucht in diesem Jahr, den viel kritisierten Grand Prix von Monaco wieder spannender zu gestalten. Der traditionsreiche Stadtkurs, bekannt für seine engen Gassen und das Überholverbot in Beton gegossener Form, soll durch eine neue Regel mehr strategische Vielfalt und damit Renn-Action bieten: Alle Fahrer müssen am Sonntag drei verschiedene Reifensätze verwenden – zwei Boxenstopps werden damit Pflicht.

Mehr Taktik statt Überholaction

Monaco war schon immer ein schwieriger Ort für Überholmanöver. Doch seit die Autos 2017 breiter wurden – von 1,80 auf 2 Meter – ist selbst ein Versuch zum Risiko geworden. „Mein Stratege meinte, man braucht viereinhalb Sekunden pro Runde mehr Pace für eine 50-prozentige Überholchance“, sagte George Russell. „Mit weniger als zweieinhalb Sekunden ist die Chance gleich null.“

Im Vorjahr erreichte die Langeweile ihren Höhepunkt: Ein früher Rennabbruch erlaubte es allen, den Pflichtstopp in der Pause zu absolvieren. Danach fuhren alle einfach durch – in exakt der Reihenfolge, in der sie gestartet waren. Selbst Oscar Piastri meinte damals, sie seien stellenweise langsamer gefahren als die Formel 2.

Mit der neuen Reifenregel hofft die FIA, zumindest eine strategische Unbekannte ins Spiel zu bringen. Zwar wird das kaum zu Überholfestivals führen, aber je nach Rennverlauf – etwa durch Safety Cars oder virtuelle Rennunterbrechungen – könnten Teams zu unterschiedlichen Zeitpunkten stoppen. Das eröffnet Optionen für mutige Strategien oder gezielte Taktiken im Mittelfeld.

„Es kann ganz normal verlaufen oder komplett chaotisch werden, je nach Safety Cars“, sagte Max Verstappen. Auch wenn niemand große Veränderungen erwartet, ist es der Versuch, ein eingeschlafenes Rennen wieder spannend zu machen.

In den Trainingssitzungen zeigte Ferrari bisher Stärke: Charles Leclerc war in beiden Sessions der Schnellste, trotz eines unglücklichen Zwischenfalls mit Lance Stroll. Lewis Hamilton wurde Dritter, während WM-Leader Piastri nach einem Ausrutscher in Sainte Dévote immerhin Zweiter wurde. Verstappen kam am Nachmittag nicht über Platz 10 hinaus.

So bleibt auch 2024 vor allem eines klar: Wer in Monaco auf der Pole steht, hat die besten Karten – und das Qualifying dürfte wieder spannender sein als das Rennen selbst.

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