Ausbau langsamer als geplant
Der vollständige Umstieg auf Glasfaser-Internet bis 2030 scheint für Österreich kaum noch machbar. Zwar hatte die EU dieses Ziel gesetzt, doch in der Alpenrepublik sind bislang nur rund zwölf Prozent der Haushalte damit ausgestattet. Das sei laut Klaus Steinmaurer von der Regulierungsbehörde RTR ein ambitioniertes Unterfangen – selbst 2035 sei mit 80 bis 90 Prozent noch optimistisch gerechnet.
Unterschiedliche Voraussetzungen in Europa
Im Vergleich mit anderen EU-Staaten hinkt Österreich hinterher: Länder wie Spanien oder Litauen liegen bereits bei über 80 Prozent Glasfaseranteil, während Österreich nur knapp über Griechenland und Belgien liegt. Die EU-Vorgabe sei zu allgemein, kritisiert Steinmaurer. Weder sei klar, was genau mit dem „Kupferausstieg“ gemeint sei, noch wie dieser technisch umgesetzt werden soll.
Realismus statt Vision
In einem Workshop der RTR wurde deshalb diskutiert, wie der Übergang konkret aussehen könnte. Ob Glasfaser bis ins Wohnzimmer, nur bis zum Hauskeller oder zur Straße reichen soll, ist weiter unklar. Die RTR favorisiert einen Kompromiss mit realistischen Ausbaustufen. Eine endgültige Strategie der Regierung steht noch aus – klar ist nur: Das ursprüngliche 2030-Ziel muss neu gedacht werden.