Ein ICE der Deutschen Bahn blieb am Samstag kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Wien-Meidling im Hadersdorf-Tunnel stehen. Die Ursache war ein technischer Defekt. Eine Weiterfahrt war nicht möglich, ein Abschleppen ebenfalls ausgeschlossen. Ursprünglich war geplant, die rund 400 Fahrgäste im Tunnel in einen Ersatzzug umsteigen zu lassen. Dieser Plan wurde später verworfen.
Evakuierung über Notausgänge – Einsatz bis in die Abendstunden
Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, entschieden sich die Einsatzkräfte am frühen Abend für eine Evakuierung durch Notausgänge. Diese war gegen 20 Uhr abgeschlossen. Mit Unterstützung der Wiener Linien wurden die Fahrgäste mit Bussen in die Innenstadt gebracht, wo sie ihre Weiterreise organisierten.
Einzelne Fahrgäste sorgten für Komplikationen
Einige Passagiere ignorierten Anweisungen und verließen den Ersatzzug eigenständig. Sie begaben sich zu Fuß in den Tunnelbereich, was aus Sicherheitsgründen eine erneute Stromabschaltung erforderlich machte. Die Tunnelröhren mussten systematisch durchsucht werden, bevor der Bahnverkehr wieder freigegeben werden konnte.
Zwei Leichtverletzte, umfangreicher Rettungseinsatz
Die Feuerwehr war mit 80 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen vor Ort. Auch die Berufsrettung Wien war mit mehreren Teams im Einsatz. Zwei Personen wurden medizinisch betreut, mussten aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden.
Verspätungen im Fernverkehr
Die Verbindung zwischen Wien-Meidling und Tullnerfeld wurde ab etwa 18:30 Uhr gesperrt. Züge des Fernverkehrs wurden umgeleitet, was zu erheblichen Verspätungen führte. Der betroffene ICE „Donauwalzer“ war um 13:13 Uhr vom Wiener Hauptbahnhof abgefahren. Laut Berichten herrschte im Zug stellenweise Dunkelheit, zudem fiel die Klimaanlage aus – für viele eine belastende Situation in der sommerlichen Hitze.