In Vorarlberg sorgen mehrere Angriffe auf Nutztiere erneut für Diskussionen um den Umgang mit Wölfen. Auf zwei Alpen kam es am Wochenende zu massiven Schäden durch mutmaßliche Wolfsrisse.
Mehrere Tiere getötet und verletzt
Auf der Alpe Alpila in Thüringerberg wurden drei tote Schafe entdeckt, ein weiteres schwer verletzt, eines wird vermisst. Auch auf der Gassner Alpe in St. Gerold kam es zu Vorfällen: Fünf Ziegen wurden verletzt, eine davon musste notgeschlachtet werden, eine andere war bereits tot.
Wolfsangriff laut Experten eindeutig
Laut Landesbiologe Luca Fuchs deuten die Verletzungen und Bissspuren klar auf einen Wolf hin. Da es in Vorarlberg weder Rudel noch Paare gibt, geht er von einem Einzelwolf aus, der für alle Vorfälle verantwortlich sei.
Forderung nach präventivem Abschuss
Alois Rinderer, Obmann des Schafzuchtverbandes, fordert ein entschlosseneres Vorgehen: „Nicht erst handeln, wenn der Schaden da ist.“ Er spricht sich für eine präventive Entnahme des Wolfes aus und verlangt, dass die betroffenen Alpen als wolfsfreie Zonen erklärt werden. Das sei bei anderen Wildtieren gängige Praxis und müsse auch beim Wolf möglich sein.
Entscheidung über Abschuss steht bevor
Ob der Wolf tatsächlich zum Abschuss freigegeben wird, soll die Bezirkshauptmannschaft Bludenz am Dienstag entscheiden. Grundlage sind wildbiologische und landwirtschaftliche Gutachten, die aktuell erstellt werden.
Zäune wirkten nicht abschreckend
Wie betroffene Züchterin Franziska Morscher berichtet, seien die Tiere durch Elektro- und Weidezäune geschützt gewesen – offenbar ohne Wirkung. Bereits am Wochenende untersuchten Tierärzte und Experten der Landesabteilung Alpwirtschaft die Situation vor Ort.
Weitere Hinweise auf Wolfspräsenz
Laut Vorarlberger Nachrichten gibt es auch aus anderen Regionen Berichte über mutmaßliche Wolfsbeobachtungen. In Schnifis wurde ein Tier von einer Wildkamera erfasst – möglicherweise der gleiche Wolf. Die Lage bleibt angespannt.