Mietpreise steigen seit Jahren stark an
In Wien explodierten die Mietpreise in den letzten zehn Jahren. Davon betroffen ist auch der soziale Wohnbau. Die rot-pinke Stadtregierung plant, in fünf Jahren 1.500 neue Gemeindewohnungen zu errichten. In der letzten Regierungsperiode entstanden noch 5.700 solcher Wohnungen. Zusätzlich will Wien 22.000 Genossenschaftswohnungen fertigstellen.
Über drei Viertel der Wiener Bevölkerung lebt in Mietwohnungen. Kein anderes Bundesland hat einen so hohen Anteil.
Mietkosten liegen über dem Österreichschnitt
Laut Statistik Austria zahlen Wienerinnen und Wiener im Schnitt zehn Euro pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten. Damit liegt Wien leicht über dem bundesweiten Durchschnitt. Besonders betroffen sind Menschen mit wenig Einkommen. Gemeindebauten verteuerten sich in zehn Jahren von 6,3 Euro auf 8,2 Euro pro Quadratmeter.
In Genossenschaftswohnungen kletterte der Preis von 6,5 Euro im Jahr 2014 auf 8,8 Euro. Am stärksten stiegen die Mieten in privaten Verträgen: von 8,4 Euro auf 12,2 Euro pro Quadratmeter.
Befristungen verschärfen die Lage
Fast jede fünfte Wohnung in Wien wird befristet vermietet – meist für drei Jahre. Das erhöht die Mietpreise zusätzlich. Kurzfristige Verträge treiben die Quadratmeterpreise deutlich in die Höhe. Bei Mietverträgen unter zwei Jahren zahlen Mieterinnen und Mieter durchschnittlich 13,2 Euro. Bei zwei bis fünf Jahren sind es 12,3 Euro, bei fünf bis zehn Jahren noch 10,5 Euro.
Der direkte Vergleich zeigt die Schieflage deutlich. Befristete Mieten kosten durchschnittlich 14,1 Euro pro Quadratmeter. Unbefristete hingegen nur 9,2 Euro – also fünf Euro weniger.
Immer weniger Neubauten in Wien
Die Zahl der neu genehmigten Wohngebäude sinkt kontinuierlich. Das bedeutet: In Zukunft werden weniger neue Wohnungen gebaut. 2022 gab es in Wien noch 1.521 neue Baubewilligungen. 2023 waren es nur 1.288. Im vergangenen Jahr sank die Zahl weiter auf 1.045 – ein Tiefstand seit zehn Jahren.