Wende im Bernabéu: Alonso übernimmt das Erbe von Ancelotti

by Silke Mayr
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Der erwartete Abschied wird Realität

Xabi Alonso hat seiner Mannschaft bei Bayer Leverkusen mitgeteilt, dass er den Klub nach der Saison verlassen wird.
Sein Wechsel zu Real Madrid steht unmittelbar bevor – nur noch die offizielle Bestätigung des Abschieds von Carlo Ancelotti fehlt.
Damit endet eine Ära bei den Königlichen, in der Ancelotti mit Zurückhaltung und Klasse Erfolge feierte.
Der Italiener verlässt Madrid in Richtung Brasilien, wo er das Nationalteam übernehmen wird.
Alonso kehrt zu jenem Klub zurück, bei dem er als Spieler große Triumphe feierte.
Leverkusen erfüllte die mündliche Vereinbarung, den Weg freizumachen, wenn ein Topangebot kommt.
Die Bühne ist bereitet – Real Madrid beginnt ein neues Kapitel mit einem neuen Architekten an der Seitenlinie.

Große Fußstapfen, große Erwartungen

Florentino Pérez sieht in Alonso die ideale Langzeitlösung für die Zukunft des Klubs.
Nach seinem historischen Erfolg in Leverkusen – Meister ohne Niederlage und Pokalsieger – gilt er als Taktikexperte.
Doch Real stellt höhere Ansprüche: Sofortige Erfolge, kompromisslose Erwartungen und unaufhörlicher Druck.
Alonso muss eine Mannschaft im Umbruch formen, Stars führen und Talente entwickeln.
Mbappé wird als Galionsfigur kommen, Vinícius Jr. will weiterhin die Hauptrolle spielen – ein sensibles Gleichgewicht.
Dazu kommen junge Juwelen wie Endrick und Arda Güler, die integriert werden müssen.
Der Trainer darf sich keine Anlaufzeit erlauben – Pokale zählen mehr als Potenziale.
Das Umfeld in Madrid ist anspruchsvoll, ungeduldig und politisch – taktisches Geschick allein reicht nicht.
Vor dem offiziellen Neubeginn steht jedoch der Clásico gegen Barcelona an, der über den Ligatitel entscheidet.
Eine Niederlage würde Real mit sieben Punkten Rückstand praktisch chancenlos machen.

Ein Abgang mit Größe – Ancelottis Vermächtnis

Die aktuelle Saison droht titellos zu enden – ein starker Kontrast zum Triumphjahr zuvor.
Für viele im Klub wäre das eine Bestätigung, dass es Zeit für einen Wandel ist.
Doch Ancelotti wird mit Respekt verabschiedet – und das völlig zu Recht.
15 Titel, zwei Amtszeiten, ein Stil der Ruhe, Autorität und Eleganz.
Als er 2021 zurückkam, befand sich der Klub in einer Phase der Orientierungslosigkeit.
Das Stadion war im Umbau, der Kader unausgewogen, die Perspektive unklar.
Trotzdem führte er Real zum Double aus Liga und Champions League.
Doch ausbleibende Verstärkungen und interne Spannungen sorgten für schleichenden Vertrauensverlust.
Die Ankunft Mbappés verstärkte die Reibung zwischen sportlicher Leitung und Trainerstab.
Kritik an Trainingssteuerung, an taktischen Entscheidungen und am Umgang mit Talenten nahm zu.
Pérez war unzufrieden mit der Entwicklung und stellte Entscheidungen öffentlich infrage.
Die einst stabile Beziehung begann zu bröckeln – intern war klar, dass sich etwas ändern muss.

Das Team entfernt sich – Spannungen in der Kabine

Die Stimmung in der Mannschaft verschlechterte sich spürbar.
Spieler stellten Ancelottis Entscheidungen infrage, vertrauten weniger auf seine Ansätze.
Besonders das Verhältnis zwischen Vinícius und Mbappé war angespannt – jeder wollte im Mittelpunkt stehen.
Auf dem Spielfeld zeigten sie kaum Kooperation – ein Signal, das das gesamte Team wahrnahm.
Ancelotti, der sonst für sein Fingerspitzengefühl bekannt ist, wirkte zunehmend ratlos.
Seine Medienauftritte wurden kürzer, seine Aussagen vorsichtiger.
Wunschtransfers wie Kyle Walker wurden vom Vorstand abgelehnt, was seinen Handlungsspielraum weiter einschränkte.
Nach außen zeigte sich Ancelotti loyal, betonte seine Bereitschaft zu bleiben – solange der Klub es will.
Für die Fans war das ein Zeichen der Treue, für Pérez eher ein subtiler Appell.

Brasilien ruft – Madrid denkt schon an morgen

Die Gespräche zwischen Ancelotti und dem brasilianischen Verband verlaufen zunehmend konkreter.
Der Verband will ihn sofort – Ancelotti beharrt auf Geduld bis Saisonende.
Der Vertrag in Madrid läuft offiziell bis 2026, doch beide Seiten sprechen inzwischen offen über die Trennung.
Der Trainer will als freiwillig scheidender Coach verabschiedet werden – inklusive Abfindung.
Für die Klub-WM könnte Santi Solari übernehmen, um Alonso einen sauberen Start zu ermöglichen.
Wenn alle Bedingungen geklärt sind, wird der Übergang würdevoll verlaufen – so die Hoffnung der Klubführung.

Davide Ancelotti: Der Assistent vor dem Aufbruch

Ein letzter offener Punkt bleibt: Was wird aus Davide Ancelotti?
Er hat sich an der Seite seines Vaters einen exzellenten Ruf erarbeitet – von Paris bis Madrid.
Nun klopfen große europäische Klubs an, die ihn als Cheftrainer sehen wollen.
Davide selbst hat lange auf diesen Moment hingearbeitet – jetzt könnte er gekommen sein.
Wie bei so vielem rund um Real Madrid: Die Entscheidung steht kurz bevor.

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