Weltgemeinschaft einigt sich auf Rahmenabkommen für zukünftige Pandemien – WHO begrüßt historischen Schritt

by Jerry Jackson
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Nach langwierigen Gesprächen: Grundverständnis für globalen Pandemieplan erreicht

Die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich auf die Eckpunkte eines internationalen Pandemieabkommens verständigt. Nach über drei Jahren intensiver und teils festgefahrener Verhandlungen wurde bei einer Marathonsitzung in Genf ein Konsens erzielt.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich erleichtert und bezeichnete die Einigung als „Geschenk für unsere Nachkommen“. Ziel des geplanten Vertragswerks ist es, die Weltgemeinschaft besser auf künftige Gesundheitskrisen vorzubereiten.

Am Dienstag soll der finale Textentwurf noch einmal diskutiert und verabschiedet werden. Die abschließende Zustimmung der WHO-Mitglieder ist für Ende Mai im Rahmen der Generalversammlung geplant.


Streitpunkt Technologietransfer offenbar gelöst

Besonders umstritten war zuletzt die Frage, wie technisches Know-how und medizinische Innovationen im Pandemiefall weltweit verteilt werden sollen. Länder aus Lateinamerika forderten verbindliche Regelungen für den Technologietransfer, um im Ernstfall selbst Impfstoffe oder medizinisches Equipment herstellen zu können. Länder mit starker Pharmaindustrie lehnten verpflichtende Vorgaben zunächst ab und wollten auf Freiwilligkeit setzen.

In der Sitzung, die am Freitag begann und bis in die frühen Morgenstunden des Samstags andauerte, konnte offenbar ein tragfähiger Kompromiss erzielt werden – auch wenn der genaue Wortlaut bisher nicht veröffentlicht wurde.


Corona als Auslöser für globale Reformbemühungen

Der Anstoß für die Ausarbeitung des Pandemieabkommens wurde im Dezember 2021 gegeben – als direkte Konsequenz aus den Versäumnissen während der COVID-19-Krise. Während reiche Länder früh Zugang zu Impfstoffen hatten, waren ärmere Regionen über lange Zeit abgehängt. Der mangelnde Zugang zu lebenswichtiger Gesundheitsversorgung wurde weltweit scharf kritisiert.

Die Corona-Pandemie forderte laut WHO-Schätzungen über 20 Millionen Menschenleben. Zusätzlich verursachten Maßnahmen wie Lockdowns, Reiseverbote und überlastete Gesundheitssysteme massive wirtschaftliche und soziale Schäden.


Klares Ziel: Bessere Vorbereitung auf Gesundheitsnotlagen

Das Abkommen soll künftig internationale Standards für Prävention, Reaktion und Zusammenarbeit im Fall neuer Ausbrüche schaffen. Damit sollen Staaten im Ernstfall schneller und koordinierter handeln können – mit mehr Transparenz, gerechterem Ressourcenzugang und klar geregelten Verantwortlichkeiten.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die Vereinigten Staaten, unter Präsident Donald Trump erneut aus der WHO ausgetreten, beteiligen sich derzeit nicht aktiv am Abkommensprozess.

Trotzdem wertet die WHO die erzielte Grundsatzeinigung als entscheidenden Fortschritt hin zu mehr globaler Solidarität und Handlungsfähigkeit bei zukünftigen Gesundheitskrisen.

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