Wales führt 2027 Tourismusabgabe ein: Wer in Großbritannien noch eine Abgabe plant

by Richard Parks
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Wales erhebt ab 2027 eine Übernachtungssteuer

Wales wird ab 2027 eine Tourismusabgabe einführen. Lokale Behörden können dann eigenständig entscheiden, ob sie die Abgabe in ihrer Region erheben. Die Steuer soll pro Nacht £1,30 (ca. €1,50) pro Person in Hotels und £0,75 (ca. €0,90) auf Campingplätzen und in Hostels betragen.

Ausgenommen sind Aufenthalte bei Familie oder im Hauptwohnsitz sowie Buchungen ab 31 Tagen.

Einnahmen sollen walisische Sprache fördern

Die Einnahmen aus der neuen Abgabe sollen in die lokale Infrastruktur wie Toiletten, Wanderwege, Strände und Besucherzentren fließen. Ein Teil soll zudem helfen, das Ziel der Regierung zu erreichen, bis 2050 eine Million walisische Muttersprachler zu haben. Aktuell sprechen nur 27,8 % der Bevölkerung ab drei Jahren Walisisch, der niedrigste Wert seit acht Jahren.

Die geplanten £33 Millionen (ca. €38 Mio.) sollen vor allem walisischsprachige Gemeinden unterstützen und das Bewusstsein für die Sprache bei Einheimischen und Besuchern stärken.

Edinburgh erhebt ab 2026 eine Touristensteuer

Auch andere Städte in Großbritannien setzen auf eine Tourismusabgabe. Edinburgh wird ab 2026 als erste schottische Stadt eine Abgabe von fünf Prozent auf Übernachtungen erheben. Die Stadt rechnet mit Einnahmen von bis zu £50 Millionen (ca. €59 Mio.), die in die Verbesserung der Infrastruktur investiert werden sollen.

England nutzt Umwege für Tourismusabgaben

In England fehlt derzeit eine gesetzliche Grundlage für eine klassische Tourismusabgabe. Einige Städte nutzen jedoch das Modell der Business Improvement Districts (BIDs), um über einen Aufschlag auf Geschäftsraten Gelder für touristische Zwecke einzunehmen.

Manchester führte 2023 den „City Visitor Charge“ ein, Liverpool und Städte wie Blackpool, Great Yarmouth und Tweed Valley zogen nach. Bournemouth, Poole und Christchurch planten eine Abgabe von £2 (€2,30) pro Nacht, die jedoch wegen Widerstands der Hotellerie vorerst gestoppt wurde. Bis zu 60 weitere britische Städte sollen laut der Verwaltung von Bournemouth und Poole ähnliche Abgaben prüfen.

Fazit: Trend zur Tourismusabgabe wächst

Immer mehr britische Städte setzen auf Tourismusabgaben, um die lokale Infrastruktur zu finanzieren und nachhaltigen Tourismus zu fördern. Wales nutzt die Einnahmen zusätzlich, um die eigene Sprache und Kultur zu stärken – ein Modell, das auch andere Regionen künftig aufgreifen könnten.

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