Inmitten schwieriger Verhandlungen über geplante Einsparungen und drohende Werksschließungen setzen Volkswagen-Beschäftigte ihre Streiks fort. Tausende Arbeiter legten in neun deutschen Standorten für mehrere Stunden die Arbeit nieder, um ein Zeichen gegen die Sparpläne des Autobauers zu setzen.
Kostendruck und Forderungen der Gewerkschaften
Volkswagen plant, aufgrund schwacher Nachfrage in Europa und starker Konkurrenz aus China, zehn Milliarden Euro einzusparen. Vorgeschlagene Maßnahmen umfassen Gehaltskürzungen um 10 %, Stellenabbau und sogar die Schließung von Werken in Deutschland. „Nur durch drastische Kostensenkungen können wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben“, erklärte Arne Meiswinkel, Chefverhandler von Volkswagen.
Die Gewerkschaften halten dagegen und fordern eine gerechtere Verteilung der Lasten. Sie schlagen Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro vor, die unter anderem durch reduzierte Dividenden und Boni erreicht werden sollen. „Es kann nicht sein, dass allein die Belegschaft für die Einsparungen aufkommt“, betonte Daniela Cavallo, führende Vertreterin der Arbeitnehmerseite.
Zukunft von Volkswagen steht auf dem Spiel
Am Montag versammelten sich Tausende Beschäftigte am Hauptsitz in Wolfsburg, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Bundeskanzler Olaf Scholz schaltete sich ebenfalls ein und forderte Volkswagen auf, Werksschließungen zu vermeiden und gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Lösungen zu finden.
Die kommenden Verhandlungstage könnten eine entscheidende Wendung bringen. „Wir sind bereit für Annäherung, aber auch für eine Eskalation“, erklärte Cavallo. Sollte keine Einigung erzielt werden, drohen ab 2025 weitere Streiks, die das Unternehmen massiv belasten könnten.