Vance trifft Weidel: Ein kontroverses Signal für die transatlantischen Beziehungen

by Richard Parks
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Elon Musk und Alice Weidel diskutieren in einem öffentlichen Gespräch über Energiepolitik und Migration.

US-Vizepräsident trifft auf AfD-Chefin Weidel und sorgt für Kritik

Vance Weidel Treffen Kritik: Bei seinem Besuch in München hat US-Vizepräsident JD Vance für Kontroversen gesorgt, indem er sich mit Alice Weidel, der Vorsitzenden der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), traf und dabei Bundeskanzler Olaf Scholz bewusst mied. Wenige Tage vor der Bundestagswahl löste dieser Schritt heftige Debatten in der deutschen Politik aus.

Weidel, Kanzlerkandidatin und Co-Vorsitzende der AfD, steht an der Spitze einer Partei, die von den etablierten politischen Kräften Deutschlands wegen ihrer extremistischen Positionen gemieden wird. Trotz dieser Isolation liegt die AfD Umfragen zufolge mit etwa 20 % der Stimmen auf dem zweiten Platz.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz übte Vance Kritik an den deutschen “Brandmauern” gegen die AfD, die er als Einschränkung der Demokratie bezeichnete.

„Von unserer Seite des Atlantiks aus sieht es so aus, als würden etablierte Interessen Begriffe wie Desinformation nutzen, um alternative Meinungen zu unterdrücken“, erklärte Vance. Solche Maßnahmen, so Vance, schadeten der demokratischen Debatte.

Politische Führung reagiert mit scharfer Kritik

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Bundeskanzler Olaf Scholz wiesen Vances Äußerungen entschieden zurück. Pistorius bezeichnete die Vergleiche zwischen europäischen Politiken und autoritären Regimen als „inakzeptabel“ und betonte die Notwendigkeit, demokratische Werte zu verteidigen.

„Die Demokratie muss sich gegen Extremisten schützen, die sie zerstören wollen“, erklärte Pistorius. Er unterstrich, dass Meinungsfreiheit nicht bedeute, dass extremistische Positionen automatisch legitimiert seien.

Auch Scholz verteidigte den deutschen Konsens gegen Rechtsextremismus und schrieb auf X (ehemals Twitter): „Aus den Lehren des Nationalsozialismus ergibt sich die Verpflichtung der demokratischen Parteien, eine Brandmauer gegen extrem rechte Gruppen aufrechtzuerhalten.“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, eine zentrale Figur des konservativen Lagers, unterstützte diese Haltung. „Wir respektieren unterschiedliche Meinungen, aber wir entscheiden selbst, mit wem wir koalieren“, betonte Söder.

Migration als weiteres Konfliktthema – Vance Weidel Treffen Kritik

Vance richtete zusätzlich scharfe Kritik an die europäische Migrationspolitik und warf vor, die “Tore für Millionen ungeprüfter Migranten” geöffnet zu haben. Der norwegische Premierminister Jonas Gahr Støre widersprach dieser Darstellung und hob Europas humanitäre Reaktionen auf Krisen wie den Krieg in der Ukraine hervor.

„Er spricht, als ob Migration hier kein zentrales Thema wäre“, sagte Støre. „Grenzkontrollen sind wichtig, aber wir dürfen auch die humanitären Realitäten nicht ignorieren.“

Vances Treffen mit Weidel folgte auf deren Gespräche mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und unterstrich ihre wachsende Bedeutung in internationalen rechten Kreisen. Während seines Aufenthalts traf Vance außerdem den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und den Oppositionsführer Friedrich Merz, wich jedoch einem weiteren Treffen mit Scholz aus, nachdem sich die beiden bereits in Paris gesehen hatten.

Zum Abschluss seiner Reise bekräftigte Vance seine Ansichten: „Demokratie basiert darauf, dass die Stimme des Volkes zählt. Brandmauern haben in diesem Prozess keinen Platz.“

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