Die USA bereiten Sanktionen gegen das serbische Öl- und Gasunternehmen NIS vor. Grund dafür ist die russische Beteiligung an dem Konzern. Diese Entwicklung könnte sowohl Serbiens Energieversorgung als auch seine internationalen Beziehungen beeinflussen.
Russische Anteile bei NIS unter Druck
Serbiens Präsident Aleksandar Vučić gab bekannt, dass die USA Sanktionen gegen Naftna Industrija Srbije (NIS) verhängen wollen. Der Grund liegt in den Anteilen von Gazprom und Gazprom Neft. Gazprom besitzt 6,15 % der Anteile, während Gazprom Neft mit 50 % die Mehrheit hält. Der restliche Anteil gehört der serbischen Regierung und kleineren Investoren.
„Wir haben die Bestätigung, dass die USA wegen der russischen Eigentumsverhältnisse Sanktionen gegen NIS verhängen werden“, sagte Vučić im Interview mit Informer TV. Er fügte hinzu, dass auch das Vereinigte Königreich und die Europäische Union ähnliche Maßnahmen ergreifen könnten.
Diplomatische Spannungen mit Russland drohen
Vučić äußerte seine Sorge über die Folgen der Sanktionen: „Das wird uns Probleme mit unseren russischen Partnern bereiten – sowohl politisch als auch wirtschaftlich“, sagte er gegenüber dem serbischen Dienst von Al Jazeera. Bisher hat das US-Finanzministerium keine offiziellen Details zu den Sanktionen veröffentlicht, doch Belgrad bereitet sich auf die Konsequenzen vor.
Serbien zwischen Russland und dem Westen
Obwohl Serbien Russlands Invasion der Ukraine in internationalen Foren wie den Vereinten Nationen verurteilt hat, hat es bisher keine eigenen Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die möglichen US-Sanktionen setzen Serbien unter Druck, sich klarer zwischen seiner traditionellen Partnerschaft mit Russland und der Annäherung an den Westen zu positionieren.
Reduzierung der russischen Beteiligung als Lösung?
Vučić deutete an, dass Serbien die russischen Anteile an NIS reduzieren könnte, um die Sanktionen zu vermeiden. „Wir müssen prüfen, ob wir die russische Beteiligung unter 50 % senken können, und darüber mit unseren russischen Partnern sprechen“, erklärte er.
Eine Umstrukturierung könnte Serbien helfen, Sanktionen zu vermeiden und gleichzeitig die Energieversorgung zu sichern. Die Entscheidung wird nicht nur Serbiens Energiesektor beeinflussen, sondern auch die geopolitischen Beziehungen des Landes auf die Probe stellen.