USA am Scheideweg: Trump lässt Iran-Angriff vorbereiten

by Silke Mayr
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Militäraktion liegt bereit, doch Präsident hält Entscheidung zurück

Donald Trump hat laut US-Medien grünes Licht für einen möglichen Militärschlag gegen den Iran gegeben, jedoch noch keinen finalen Befehl erteilt. Ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter berichtete dem Sender CBS, der Präsident wolle dem Iran die Gelegenheit lassen, freiwillig auf sein Atomprogramm zu verzichten. Besonders im Fokus steht ein möglicher Luftangriff auf die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo.

Am Mittwoch lehnte Irans geistlicher Führer Ayatollah Ali Khamenei Trumps Forderung nach bedingungsloser Kapitulation öffentlich ab. Der US-Präsident äußerte sich nur ausweichend: „Vielleicht tue ich es, vielleicht auch nicht.“ Khamenei warnte in seiner Rede, ein US-Angriff würde einen hohen Preis fordern. Er bekräftigte: „Die iranische Nation wird sich nicht unterwerfen.“

Trumps Reaktion fiel knapp aus. Mit einem „Viel Glück“ kommentierte er die Ablehnung Irans, während er erneut konkrete Aussagen über sein weiteres Vorgehen vermied. Auf Nachfrage erklärte er: „Niemand weiß, was ich tun werde.“ Seine Haltung brachte er mit einem knappen: „Unbedingte Kapitulation – ich habe genug“ auf den Punkt.

Scharfer Ton aus Teheran – Angst vor Eskalation wächst

Das „Wall Street Journal“ veröffentlichte als erstes Medium Informationen über Trumps Zustimmung zu den Einsatzplänen. Die iranische UN-Delegation reagierte darauf auf der Plattform X mit Hohn. In einer Nachricht hieß es: „Iran verhandelt nicht unter Druck, akzeptiert keinen aufgezwungenen Frieden und erst recht nicht mit einem gescheiterten Kriegstreiber.“

Ein weiterer Beitrag unterstrich, dass kein iranischer Repräsentant je um Einlass ins Weiße Haus gebeten habe. Die Drohungen gegen Khamenei bezeichnete Teheran als „feige und verachtenswert“.

In Teheran kommt es unterdessen zu chaotischen Szenen. Zehntausende fliehen aus der Stadt, um sich vor möglichen Luftangriffen in Sicherheit zu bringen.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte in einer Videobotschaft an, die Angriffe gegen iranische Einrichtungen konsequent fortzusetzen.

Er erklärte: „Wir kontrollieren den Himmel über Teheran. Wir schlagen mit voller Kraft gegen das Regime der Ajatollahs.“ Ziel seien Nuklearanlagen, Raketenstellungen, Kommandozentralen und Staatssymbole.

Militärische Aufrüstung und diplomatische Signale

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bestätigte dem Senat die vollständige Einsatzbereitschaft amerikanischer Streitkräfte. Der Flugzeugträger USS Nimitz wurde bereits in Bewegung gesetzt und trifft bald auf die USS Carl Vinson im Persischen Golf.

Zudem zeigen Flugbewegungen den Einsatz von Tankflugzeugen sowie Tarnkappenjets vom Typ F-22 und F-35, die aus Europa in Richtung Naher Osten verlegt wurden.

Parallel bereitet sich die Diplomatie auf Gespräche vor: US-Außenminister Marco Rubio trifft am Donnerstag seinen britischen Kollegen David Lammy in Washington. Das Thema: die Zuspitzung im Iran-Konflikt.

Bisher hat die US-Regierung keine offizielle Anfrage zur Nutzung britischer Militärstützpunkte wie Diego Garcia oder Zypern gestellt. Ein britischer Regierungsvertreter sagte, Washington halte sich alle Optionen offen – eine klare Strategie sei aber nicht erkennbar.

Am Mittwoch veröffentlichte die US-Botschaft in Jerusalem einen Evakuierungsplan für US-Bürger in Israel. Unklar blieb, wie viele Personen ausreisen wollen oder ob das Militär beim Transport helfen wird.

Laut der in Washington ansässigen Organisation Human Rights Activists wurden durch israelische Angriffe bisher 585 Menschen im Iran getötet – darunter 239 Zivilisten und 126 Angehörige der Sicherheitskräfte.

Im Gegenzug feuerte der Iran etwa 400 Raketen auf israelisches Staatsgebiet. Dabei kamen nach Angaben der Behörden 24 Zivilisten ums Leben.

Zudem warnte das iranische Staatsfernsehen vor einem Hackerangriff. Eine manipulierte Sendung forderte die Bevölkerung offen auf, sich gegen das Regime zu erheben.

In dem Video waren Ausschnitte aus Protesten von 2022 zu sehen, begleitet von der Botschaft: „Übernehmt eure Zukunft.“ Der Sender machte ausländische Feinde für die Störung verantwortlich.

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