Tragödie nach dem Start: Ursache liegt bei den Triebwerks-Schaltern

by Rudolph Angler
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Am 12. Juni stürzte ein Boeing 787 Dreamliner der Air India kurz nach dem Start in Ahmedabad ab. Das Flugzeug war auf dem Weg nach London. Nur eine Person von 230 überlebte den Absturz. Ein erster Untersuchungsbericht der indischen Flugunfallbehörde legt nahe, dass eine falsche Betätigung der Treibstoffsteuerung zum Absturz führte.

Schalterwechsel brachte Triebwerke zum Stillstand

Laut dem Bericht schalteten sich beide Treibstoffventile fast gleichzeitig von „RUN“ auf „CUTOFF“. Dies geschah, als die Maschine 180 Knoten erreichte – ihre Höchstgeschwindigkeit während des Starts. Dadurch verloren beide Triebwerke binnen Sekunden ihren Schub. Obwohl die Schalter sofort wieder auf „RUN“ zurückgestellt wurden, stürzte das Flugzeug 30 Sekunden nach dem Abheben ab. Im Cockpit war zu hören, wie ein Pilot den anderen fragte, warum der Treibstoff abgeschaltet wurde – dieser bestritt, den Schalter betätigt zu haben.

Technik schützt eigentlich vor Fehlbedienung

Normalerweise verhindern Sicherheitsmechanismen an diesen Schaltern eine versehentliche Betätigung. Experten erklärten, dass sich die Treibstoffschalter durch ihre Position hinter den Schubhebeln und durch spezielle Sperren nicht einfach aus Versehen umlegen lassen. Die Ermittler nannten keine konkrete Ursache, wie es dennoch zu dieser Schaltbewegung kam, und sprachen keine Empfehlungen an Boeing aus.

Air India unterstützt Ermittlungen

Air India erklärte, man arbeite eng mit der Unfalluntersuchungsbehörde AAIB sowie anderen Stellen zusammen. Man wolle „vollständig kooperieren“, um die Ursache des Unglücks vollständig aufzuklären. Das Flugzeug stürzte schließlich in ein Gebäude auf dem Gelände eines Krankenhauses. Die Aufarbeitung dieses schwerwiegenden Vorfalls steht noch am Anfang.

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