Neue Strategie: Tesla setzt auf billiges Einstiegsauto und Autopilot-Zulassung in Europa
Tesla will mit einem preisgünstigen Modell und der Zulassung seines Autopiloten in Europa den Abwärtstrend stoppen. Laut dem Unternehmen begann die Produktion des neuen Fahrzeugs bereits im Juni. Die Maßnahme soll den rückläufigen Absatz und die sinkenden Gewinne abfedern. Die Lage bei Tesla gilt als angespannt – die Konkurrenz wächst, das Vertrauen schwindet.
Politische Risiken und Zölle kosten Tesla hunderte Millionen
US-Handelspolitik und schwindende Förderungen für Elektroautos setzen Tesla finanziell massiv unter Druck. Im zweiten Quartal musste das Unternehmen allein durch neue Zölle Verluste von 300 Millionen Dollar hinnehmen. Auch der Wegfall von Steuervorteilen für Kunden belaste die Verkaufszahlen stark, so Finanzchef Vaibhav Taneja. Tesla gab keine Jahresprognose ab und sprach von schwer kalkulierbaren globalen Risiken.
Umsatz im freien Fall – Gewinne brechen weiter ein
Tesla erlebte im zweiten Quartal den größten Umsatzrückgang seit mehr als zehn Jahren: minus 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auslieferungen fielen um 14 Prozent, die Gewinne sackten um 16 Prozent ab. Damit schreibt Tesla zum fünften Mal in sechs Quartalen sinkende Gewinne. Die einst großzügigen Margen schmelzen dahin. Analysten sehen eine strukturelle Schwäche.
Europa als Hoffnungsträger – Musk will mit Software punkten
Elon Musk will Europas Märkte mit Teslas selbstfahrender Software erschließen. Die erste Zulassung erwartet er in den Niederlanden. Auch eine Genehmigung durch die EU sei geplant, trotz „kafkaesker“ Bürokratie, wie Musk sie nennt. Für ihn steht fest: Autonomie ist der Schlüssel zum Erfolg. „Das macht Tesla langfristig extrem wertvoll“, sagte Musk gegenüber Investoren.
Musks Politik-Show verunsichert die Märkte
Musk gerät zunehmend in die Kritik – nicht wegen Technik, sondern wegen seiner Nähe zu Donald Trump. Die Tesla-Aktie fiel seit dem Höchststand um rund 30 Prozent. Nach seinem Rückzug aus dem Trump-Lager hofften Investoren auf Ruhe. Doch Musks politische Eskapaden halten an. Sogar eine eigene Partei bringt er ins Spiel. Das sorgt für Irritationen – auch im Aufsichtsrat.
Anleger greifen ein – Forderung nach klaren Grenzen für Musk
Der Trump-nahe Investor James Fishback forderte den Tesla-Vorstand schriftlich zum Eingreifen auf. Er will wissen, ob Musks politisches Engagement mit seiner CEO-Rolle vereinbar bleibt. Analyst Dan Ives warnte ebenfalls vor Kontrollverlust. Musk antwortete auf X mit „Halt den Mund, Dan“. Markenstratege Daniel Binns sieht Teslas Problem nicht mehr im Produkt, sondern in der Führung. Früher wuchs Tesla ohne Werbung – heute verliert die Marke an Strahlkraft. „Ein neues Auto wird nicht reichen“, sagte Binns. „Tesla muss wieder begeistern – sonst verliert es den Vorsprung.“