Telegram-Gründer Pavel Durov kehrt nach Dubai zurück – Ermittlungen in Frankreich laufen weiter

by Richard Parks
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Pavel Durov, Gründer und CEO von Telegram, durfte Frankreich verlassen und ist nach Dubai zurückgekehrt. In Frankreich steht er weiterhin unter Verdacht, kriminelle Aktivitäten auf der Plattform nicht ausreichend bekämpft zu haben.

Ermittlungen und Haft in Frankreich

Der russischstämmige Milliardär, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde im August 2023 am Flughafen Le Bourget bei Paris verhaftet. Ihm wurde die Ausreise untersagt, während die Justiz eine Untersuchung gegen ihn einleitete. Er musste sich zweimal pro Woche bei der Polizei melden und eine Kaution von fünf Millionen Euro hinterlegen.

Nun hat ein französischer Richter seine Auflagen vorübergehend gelockert, sodass Durov bis zum 7. April reisen darf. Auf Telegram schrieb er: „Der Prozess läuft weiter, aber es fühlt sich gut an, wieder zu Hause zu sein.“ Er dankte den Ermittlern für die Ausreisegenehmigung sowie seinem Anwaltsteam dafür, nachgewiesen zu haben, dass Telegram im Kampf gegen Kriminalität seine gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt habe.

Vorwürfe und internationale Reaktionen

Durov ist der erste Gründer eines großen Social-Media-Unternehmens, der wegen nicht ausreichend kontrollierter Inhalte strafrechtlich belangt wird. Ihm wird vorgeworfen, nicht genug gegen Kinderpornografie und andere illegale Inhalte auf Telegram unternommen zu haben. Die Plattform hat mehr als 900 Millionen aktive Nutzer weltweit.

Die Reaktionen auf seine Verhaftung fielen unterschiedlich aus. Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte Frankreichs Vorgehen als „selektiv“, während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Vergabe der Staatsbürgerschaft an Durov verteidigte und ihn als eine „weltweit herausragende Persönlichkeit“ lobte.

Unterstützung erhielt Durov auch von Tesla-Chef Elon Musk, der auf X unter dem Hashtag #FreePavel Solidarität zeigte. Der Kreml warnte davor, die Ermittlungen gegen Durov für eine politische Kampagne zu nutzen.

Telegram verstärkt Moderation

Nach Durovs Verhaftung verstärkte Telegram seine Maßnahmen gegen illegale Inhalte. Laut eigenen Angaben hat die Plattform im Jahr 2025 bereits 6,1 Millionen Gruppen und Kanäle gesperrt, darunter 160.000 mit kinderpornografischem Material und 57.000 mit terroristischen Inhalten.

Durov bestritt zunächst jede Verantwortung und kritisierte die französischen Behörden, weil sie Telegram nicht über verdächtige Aktivitäten informiert hätten. Während der Vernehmungen räumte er jedoch ein, dass die Vorwürfe schwerwiegend seien. Die Ermittler konfrontierten ihn mit mehr als einem Dutzend Fällen, darunter Kinderpornografie, Drogenhandel, Betrug, Waffenverkäufe und Auftragsmorde.

Obwohl er nun vorübergehend reisen darf, bleibt Durov weiterhin unter Beobachtung. Die Untersuchungen gegen ihn gehen in Frankreich unvermindert weiter.

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