Strahlungsfund im Insektenbau wirft Fragen auf – Alarm auf ehemaligem Atomgelände

by Jerry Jackson
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Rätsel um radioaktives Wespennest in Südkalifornischer Atomanlage

Auf dem Gelände der früheren US-Atomwaffenfabrik Savannah River Site in South Carolina ist ein Wespennest mit ungewöhnlich hoher radioaktiver Belastung entdeckt worden. Wie das Energieministerium der USA mitteilte, wurde das Nest bei einer routinemäßigen Messung am 3. Juli nahe eines Bereichs mit unterirdischen Tanks für atomare Abwässer gefunden.

Das Nest befand sich auf einem Pfosten in der Nähe von Behältern mit flüssigem Nuklearabfall. Die gemessene Strahlung lag dabei zehnmal über dem gesetzlich zulässigen Grenzwert. Der Bau wurde mit Insektizid behandelt, entfernt und als radioaktiver Abfall entsorgt. Wespen selbst waren nicht mehr vorhanden.

Altlasten als Ursache – doch Experten bleiben skeptisch

Laut den Behörden besteht kein Hinweis auf ein aktives Leck in den Tanks. Die Kontamination sei vermutlich auf alte Rückstände aus der aktiven Zeit der Anlage zurückzuführen. Damals wurden dort Bestandteile für Atomwaffen hergestellt. Dennoch mahnen Beobachter zur Vorsicht.

Tom Clements, Direktor der Umweltorganisation Savannah River Site Watch, kritisierte die lückenhafte Berichterstattung. Es bleibe unklar, wie das Nest überhaupt in Kontakt mit der Strahlung geraten konnte. Auch die Art des Nestes sei entscheidend: Je nach Materialzusammensetzung könnten Rückschlüsse auf die genaue Herkunft der Kontamination gezogen werden.

Anlage unter Beobachtung – Strahlenrisiko als Dauerthema

Die Savannah River Site wurde in den 1950er-Jahren zur Produktion von Plutoniumkernen für Atomsprengköpfe errichtet. Heute liegt der Fokus auf Rückbau und Dekontamination. Insgesamt wurden in den aktiven Jahrzehnten über 165 Millionen Gallonen radioaktiven Flüssigabfalls produziert – ein Großteil davon wurde inzwischen eingedampft, rund 34 Millionen Gallonen befinden sich noch in 43 unterirdischen Tanks.

Ein offizieller Sprecher betonte, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe. Das Gelände sei abgesichert, und Wespen hätten typischerweise nur einen begrenzten Flugradius. Dennoch macht der Vorfall deutlich, wie lange die Folgen der Atomära nachwirken – und dass selbst kleine Tiere zu unerwarteten Indikatoren für potenzielle Gefahren werden können.

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