Stopp des Reparaturbonus sorgt für Ärger – Wirtschaft fordert rasche Lösung

by Jerry Jackson
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Branchenvertreter kritisieren kurzfristige Einstellung der Förderaktion

Die plötzliche Aussetzung des Reparaturbonus zu Wochenbeginn hat in mehreren Bereichen für Unmut gesorgt. Besonders der Fahrrad- und Elektrohandel zeigt sich irritiert und fordert eine Übergangsregelung. Gerade jetzt, zu Beginn der Radsaison, sei der Wegfall spürbar, so Michael Nendwich vom Sportartikelhandel: „Kinderfahrräder und E-Bikes müssen regelmäßig gewartet werden – der Bonus hat diese Reparaturen leistbar gemacht.“

Laut Nendwich erwirtschaftet die Fahrradbranche in Österreich jährlich über eine Milliarde Euro. Händler berichten von zahlreichen Kunden, die unmittelbar nach der Ankündigung mit Reparaturanfragen kamen – allerdings vergeblich, da der Bonus nicht mehr gültig war.


Elektrohandel meldet Stornierungen und verärgerte Kundschaft

Auch im Elektrofachhandel ist die Stimmung angespannt. Viele Betriebe berichten von kurzfristigen Absagen und enttäuschten Kunden. „Ein derart abruptes Ende sorgt für Unruhe und ist für die Unternehmen nicht nachvollziehbar“, sagte Robert Pfarrwaller, Obmann des Bundesgremiums für Elektro- und Einrichtungshandel.

Beide Branchen fordern eine klare Übergangsfrist, um eingegangene Aufträge abwickeln und Kunden nicht im Stich lassen zu müssen.


Grüne kritisieren Bundesregierung und fordern Fortführung

Die oberösterreichischen Grünen bezeichneten den Reparaturbonus als „grünes Erfolgsprojekt“ und warnten vor dessen stillschweigender Abschaffung. Landessprecher Stefan Kaineder sprach von einem „Rückschritt in der Nachhaltigkeitspolitik“, sollte das Programm nicht weitergeführt werden.


Förderung soll 2024 wieder starten

Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP) kündigte an, dass ausgestellte Gutscheine weiterhin drei Wochen lang eingelöst werden können. Eine Wiederaufnahme des Bonusprogramms sei noch im Laufe des Jahres vorgesehen.

Seit dem Start 2022 wurden rund 1,7 Millionen Bons verwendet – hauptsächlich für Reparaturen von Smartphones, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen oder Fahrrädern. Finanziert wurde das Programm mit 130 Millionen Euro aus dem EU-Wiederaufbau-Fonds sowie Mitteln des Bundes. Mehr als 6.000 Betriebe nahmen teil.

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