Steirischer Export trotzt schwieriger Lage

by Silke Mayr
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Exporte leicht rückläufig, aber auf hohem Niveau

Die steirischen Exporte sanken 2024 um 592 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 2,1 Prozent. Trotzdem erzielte die Steiermark mit 28,3 Milliarden Euro das drittbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Im Bundesländervergleich liegt sie auf Platz vier – hinter Oberösterreich, Wien und Niederösterreich. Wirtschaftskammer und Politik sehen das als Erfolg angesichts globaler Unsicherheiten.

Deutschland verliert an Stärke, USA holen auf

Deutschland bleibt mit 7,4 Milliarden Euro wichtigster Exportpartner der Steiermark. Trotz eines Rückgangs von über sieben Prozent liegt das Land vorn. Die USA belegen mit einem Zuwachs von über 23 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro Platz zwei. Italien folgt auf Rang drei mit 1,7 Milliarden Euro, obwohl auch hier ein Minus verzeichnet wurde. China und Großbritannien erreichten jeweils über eine Milliarde Euro. Diese fünf Märkte vereinten 54,6 Prozent aller steirischen Ausfuhren.

Fahrzeuge verlieren, Maschinen gewinnen

Die Warengruppe „Maschinen und mechanische Geräte“ wuchs um über 20 Prozent. Auch „Papier und Pappe“ sowie „Pharmazeutische Erzeugnisse“ legten stark zu. Gleichzeitig brachen die Exporte von „Fahrzeugen und Fahrzeugteilen“ um über 17 Prozent ein. „Eisen und Stahl“ verloren knapp zehn Prozent. Trotz der Rückgänge bleibt die Fahrzeugindustrie mit 5,8 Milliarden Euro wichtigster Exportzweig.

Politik und Wirtschaft fordern Maßnahmen

Landesrat Willibald Ehrenhöfer sieht ein „beachtliches Ergebnis“. Zwei Jahre in Folge mit Minus seien aber ein Warnsignal. Er betont die Bedeutung der neuen Standortpartnerschaft zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Josef Herk von der Wirtschaftskammer hebt die Qualität steirischer Produkte hervor. Innovation und Nachhaltigkeit sichern demnach den guten Ruf auf Weltmärkten. Dennoch warnte er vor hohen Energie- und Arbeitskosten.

IV-Steiermark-Präsident Kurt Maier sieht ein „gemischtes Bild“. Deutschland bereitet Sorgen, die USA hingegen setzen starke Impulse. Die politische Lage in den USA könne jedoch bald Risiken bringen. Maier fordert deshalb neue Exportmärkte und konsequente Diversifizierung.

Indien als Zukunftsmarkt im Fokus

Das Internationalisierungscenter Steiermark konzentriert sich seit 2024 auf Indien. Das Land gilt als eine der wachstumsstärksten Volkswirtschaften. Besonders für Mobilität, grüne Technologien und IT ergeben sich große Chancen. Eine Delegation aus der Steiermark knüpfte zudem neue Kontakte in Japan – unter anderem in Tokio, Osaka, Kobe und Kyoto.

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