Opfer wollte Gewinne auszahlen lassen
Ein 22-jähriger Mann aus der Oststeiermark verlor 588.000 Euro durch einen professionellen Kryptobetrug. Nach einer Erbschaft begann er 2021, große Summen in Kryptowährungen zu investieren. Um sich voll auf das Geschäft zu konzentrieren, zog er nach Dubai.
Im November 2022 versuchte er, über eine internationale Handelsplattform 20.000 Euro per Peer-to-Peer auszahlen zu lassen. Dabei kontaktierte er unwissentlich Betrüger. Diese forderten ihn in englischsprachigen Gesprächen auf, persönliche Daten preiszugeben.
Peer-to-Peer bedeutet, dass zwei Personen direkt Kryptowährungen tauschen, ohne Bank oder Vermittler.
Betrüger erhielten Zugang zum Wallet
Ein Phishing-Link führte ihn zu einem gefälschten Support-Chat. Dort sollte er sich zur Identitätsprüfung verifizieren. Dabei machte er einen folgenschweren Fehler: Er gab den Wiederherstellungscode seines Wallets bekannt.
Mit diesem Code erhielten die Kriminellen vollständigen Zugriff auf sein digitales Wallet. Sie überwiesen insgesamt 588.000 Euro auf zahlreiche andere Konten. Laut Polizei wurde der Betrag in mehrere Transaktionen aufgeteilt und ins Ausland verschoben.
Polizei warnt vor sensiblen Daten
Die Polizei ermittelt nun gegen unbekannte Täter. Erfahrungen zeigen, dass solche Täter oft im Ausland sitzen. IT-Experten warnen eindringlich davor, Wiederherstellungscodes weiterzugeben.
Selbst bei seriösen Auszahlungen fordert niemand solche Codes. Ermittler empfehlen, Fernzugriffe strikt zu vermeiden. Sie raten außerdem zur Nutzung von Multifaktor-Authentifizierung zum Schutz digitaler Wallets.