Stare pflegen „Freundschaften“ – und helfen sich beim Brüten gegenseitig

by Richard Parks
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Neue Studie zeigt: Vögel tauschen Hilfe aus wie enge soziale Partner

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Stare, genauer gesagt Superb Stare in Ostafrika, beim Brüten gegenseitige Hilfe auf Basis von „Freundschaften“ leisten – ein Verhalten, das stark an menschliche Beziehungen erinnert.

Etwa 10 % aller Vogelarten brüten kooperativ: Einzelne Tiere verzichten dabei auf eigenen Nachwuchs, um anderen beim Aufziehen der Jungen zu helfen. Diese Hilfe kann sogar an nicht-verwandte Tiere gehen.

Reziproke Hilfe sichert das Überleben

Ein Forschungsteam um Prof. Dustin Rubenstein von der Columbia University hat über 20 Jahre lang das Verhalten von Superb Staren an 410 Nestern in Kenia beobachtet. Dabei zeigte sich: Wenn ein Vogel einem anderen beim Füttern oder Bewachen des Nachwuchses hilft, wird diese Hilfe später erwidert, sobald der Helfer selbst Junge hat.

Besonders in trockenen, ressourcenarmen Lebensräumen sei diese Kooperation überlebenswichtig. Zwei Elterntiere alleine schaffen es oft nicht, ihre Küken durchzubringen.

Helfer und Eltern tauschen Rollen

Analysen von 1.175 DNA-Proben zeigten: Die Vögel helfen bevorzugt Verwandten, besonders Nestgeschwistern – aber nicht ausschließlich. Auch Nicht-Verwandte erhalten gezielte Hilfe, selbst wenn gleichzeitig verwandte Vögel Unterstützung brauchen.

Dabei wechseln sich bestimmte Helfer-Eltern-Paare oft von Saison zu Saison ab – ein Zeichen für gegenseitige Verpflichtung und möglicherweise sogar individuelle Wiedererkennung.

Freundschaft unter Vögeln

„Man kann es als Freundschaft bezeichnen – sie sind keine Verwandten, aber sie helfen sich“, sagt Rubenstein.

Warum die Vögel jedoch nicht einfach Hilfe annehmen, ohne sie später zu erwidern, ist noch offen. Das Team sammelt weitere Daten, um diese evolutionäre Frage des Altruismus zu untersuchen.

Bedeutung für das Verständnis von Kooperation

Dr. Julia Schroeder vom Imperial College London, die nicht an der Studie beteiligt war, sieht in den Ergebnissen einen Beleg dafür, dass Vögel sich gegenseitig erkennen und merken können, wer hilft.

„Es hilft uns, Altruismus und seine evolutionären Ursprünge besser zu verstehen – ein Phänomen, das noch immer viele Rätsel birgt“, so Schroeder.

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