Spardruck gefährdet Grazer Sportstätten

by Silke Mayr
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Kürzungen treffen Vereine mit voller Härte

Bund, Länder und Gemeinden sparen massiv. Diese Einschnitte treffen auch Sportvereine mit voller Wucht. Die Dachverbände erwarteten finanzielle Unterstützung durch die Stadt Graz. Doch die Sonderfinanzierung fiel deutlich geringer aus als angekündigt.

Im März kündigte Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) eine Sonderförderung von 700.000 Euro an. Diese Summe reduzierte sich inzwischen um 190.000 Euro. Die Dachverbände erhalten jetzt nur noch 510.000 Euro.

Kein Sparpotenzial bei laufendem Betrieb

Markus Pichler, Geschäftsführer der Sportunion Steiermark, kritisiert die Entscheidung deutlich. Seiner Ansicht nach lässt sich beim Betrieb von Sportstätten nichts einsparen. „Wir können einem Hallenwart nicht 20 Prozent weniger Lohn zahlen“, sagt er. Auch die Energiekosten bleiben unverhandelbar.

Er erinnert daran, dass viele Schulen und über 100 Vereine die Hallen nutzen. „Dort trainieren Parkinsongruppen, Eltern mit Kindern und Schwangere“, sagt Pichler. Die Sportstätten bilden also das Rückgrat eines breiten gesellschaftlichen Angebots. Aus seiner Sicht trägt die Stadt dafür Verantwortung.

Stadt verweist auf leere Kassen

Stadtrat Eber äußerte sich nicht direkt. Aus seinem Büro heißt es, die finanzielle Lage sei äußerst angespannt. Dennoch erkenne man die schwierige Lage der Vereine an. Ein Gespräch mit Landeshauptmann Kunasek (FPÖ) über mögliche Landesmittel sei geplant.

Bundespläne könnten Lage verschärfen

Der Bund will das Sportbudget um zehn Prozent kürzen. Das könnte die Lage nochmals verschlechtern. Pichler, auch Vizepräsident des österreichischen Handballbundes, sieht große Herausforderungen. „Wir müssen womöglich Trainingslager streichen und Länderspiele absagen“, warnt er.

Ihm zufolge lässt sich das Minus ausbleibender Förderungen nicht einfach an die Vereine weitergeben. Eine Lösung sei dringend nötig.

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