Ein russisches Schiff hat Signalmunition auf einen deutschen Bundeswehr-Hubschrauber abgefeuert, der eine Aufklärungsmission in der Ostsee durchführte. Der Vorfall ereignete sich während eines routinemäßigen Einsatzes des Hubschraubers. Außenministerin Annalena Baerbock bestätigte den Angriff, gab jedoch keine weiteren Details bekannt. Sie sprach davon bei einem NATO-Treffen in Brüssel.
Als Reaktion auf den Vorfall kündigte Baerbock an, die Überwachung von Pipelines und Datenkabeln in der Ostsee zu verstärken. Diese Entscheidung zielt darauf ab, den wachsenden hybriden Bedrohungen durch Russland und seine Unterstützer zu begegnen. Sie betonte, dass Signalmunition nur in Notfällen eingesetzt werden darf.
Zunehmende Spannungen und Sabotageverdacht
Baerbock verurteilte den Angriff in den sozialen Medien und schrieb: „Putin greift unsere Friedensordnung mit hybriden Angriffen an.“ Dieser Vorfall steht im Kontext zunehmender Spannungen in der Region. Vor wenigen Wochen wurden zwei wichtige Kommunikationskabel in der Ostsee beschädigt. Diese Kabel verbinden Finnland mit Deutschland und Schweden mit Litauen. Innerhalb von 24 Stunden wurden beide Kabel zerstört, was den Verdacht auf Sabotage aufwarf.
Verteidigungsminister Boris Pistorius nannte das Durchtrennen des Kabels zwischen Deutschland und Finnland „Sabotage“. Er vermutet, dass „hybride Akteure“ hinter dem Angriff stecken könnten. Die genaue Ursache des Vorfalls bleibt jedoch unklar.
Schweden, Deutschland und Litauen haben Ermittlungen eingeleitet. Sie untersuchen das chinesische Schiff Yi Peng 3, das sich in der Nähe der beschädigten Kabel aufhielt.
Russlands hybride Kriegsführung
Mehrere europäische Regierungen und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg werfen Russland vor, hybride Angriffe auf westliche Länder zu intensivieren. Diese Angriffe haben seit der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 zugenommen. Russland hat jede Verantwortung für diese Vorfälle jedoch stets bestritten.
Hybride Kriegsführung umfasst Strategien wie Cyberangriffe, Sabotage von Infrastruktur und Desinformationskampagnen. Diese Taktiken zielen darauf ab, ein Land zu destabilisieren, ohne in direkten militärischen Konflikt zu treten.