Rumänien und Bulgarien treten dem Schengen-Raum bei: Was sich für Reisende ab 2025 ändert

by Richard Parks
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Ab dem 1. Januar 2025 werden Rumänien und Bulgarien offiziell Teil des Schengen-Raums. Damit entfällt für viele Reisende die Pflicht zur Passkontrolle, was die Einreise in diese beiden Länder erheblich erleichtert.

Ein langer Weg zum Schengen-Beitritt

Rumänien und Bulgarien sind seit 2007 Mitglied der Europäischen Union, gehörten jedoch bislang nicht zum Schengen-Raum. Schon 2011 stellte die Europäische Kommission fest, dass beide Länder die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Dennoch blockierten Länder wie Deutschland, Frankreich und die Niederlande den Beitritt aufgrund von Bedenken bezüglich Korruption und Migration.

Nachdem die Niederlande ihren Widerstand im Jahr 2023 aufgegeben hatten, war Österreich der letzte Gegner. Im November 2024 hob auch Österreich sein Veto auf und ebnete damit den Weg für den Beitritt beider Länder in den Schengen-Raum.

Erleichterte Einreise für Flug- und Seereisende

Ab dem 1. Januar 2025 entfallen Passkontrollen für Reisende, die mit dem Flugzeug oder dem Schiff nach Rumänien und Bulgarien einreisen. Fluggäste, Kreuzfahrtpassagiere und Fährreisende aus anderen Schengen-Staaten können dann ohne Grenzkontrollen einreisen.

Vorläufige Kontrollen an den Landgrenzen

Für Reisende, die mit dem Auto, Bus oder Zug nach Rumänien oder Bulgarien reisen, bleibt jedoch vorerst alles beim Alten. Die Europäische Kommission hat entschieden, an den Landgrenzen zu Ungarn und zwischen Rumänien und Bulgarien noch mindestens sechs Monate lang Kontrollen beizubehalten. Diese Maßnahme dient dazu, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und war ein Kompromiss, um die Bedenken Österreichs zu beschwichtigen.

Wichtige Regelungen für Nicht-EU-Bürger

Für Reisende aus Nicht-EU-Staaten gelten die Aufenthalte in Rumänien und Bulgarien ab 2025 als Teil des Schengen-Raums. Das bedeutet, dass der Aufenthalt die erlaubten 90 Tage innerhalb von 180 Tagen nicht überschreiten darf. Wer beispielsweise 30 Tage in Rumänien verbringt, hat nur noch 60 Tage für andere Schengen-Länder wie Griechenland übrig. Ein Überschreiten dieser Frist kann zu Geldstrafen oder einem Einreiseverbot führen.

Der Schengen-Raum wächst auf 29 Länder

Mit dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien wächst der Schengen-Raum auf 29 Mitgliedstaaten. Davon gehören 25 Staaten zur Europäischen Union. Zusätzlich sind Norwegen, Island, Schweiz und Liechtenstein Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und Teil des Schengen-Raums.

Der Schengen-Raum, der 1995 gegründet wurde, ermöglicht jährlich rund 1,25 Milliarden Reisen, wobei täglich 3,5 Millionen Menschen die Grenzen der Mitgliedsländer überqueren. Der letzte Neuzugang vor Rumänien und Bulgarien war Kroatien im Jahr 2022.

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