Rückzug aus dem Motorsport: KTM stellt Weichen für 2026

by Richard Parks
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KTM plant, sich bis 2026 vollständig aus dem Motorsport zurückzuziehen. Ziel ist es, durch diesen Schritt jährlich 46 Millionen Euro einzusparen. Der Fokus liegt auf einer umfassenden Restrukturierung, die das Unternehmen zukunftsfähig machen soll.

Wirtschaftliche Hürden und Chancen für KTM

Laut einer Analyse der Boston Consulting Group (BCG) bietet KTM trotz Insolvenz gute Wachstumsaussichten. BCG prognostiziert ein jährliches Wachstum von über 10 % in den Kernmärkten der Gruppe. Besonders das Offroad-Segment, in dem KTM einen Marktanteil von 40 % bis 60 % hält, soll in den kommenden Jahren stabile Wachstumsraten von rund 3,5 % verzeichnen.

Dennoch bleiben hohe Kosten ein Problem. 2023 gab KTM fast 200 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung sowie 95 Millionen Euro für Motorsport aus. Um finanziell stabil zu bleiben, setzt der Restrukturierungsplan kurzfristige Maßnahmen um. Dazu gehören der Abbau von 391 Mitarbeitern bis Februar und die Reduzierung der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche für 83 % der Belegschaft. Ein Produktionsstopp, ursprünglich bis Februar geplant, könnte bis März verlängert werden. Gleichzeitig sollen die Lagerbestände von KTM, Husqvarna und GasGas abverkauft werden.

Zukunftspläne und Investorensuche

Langfristig setzt KTM auf Kostensenkungen durch Verhandlungen mit Lieferanten und den Einkauf außerhalb der EU. Ab 2027 sollen diese Maßnahmen Einsparungen von 61 bis 77 Millionen Euro pro Jahr bringen. Um negative PR-Effekte zu vermeiden, wird der Rückzug aus dem Motorsport schrittweise erfolgen, wobei die Fahrerverträge bis 2026 auslaufen.

Die Umsetzung des Restrukturierungsplans hängt jedoch entscheidend von Investorengeldern ab. Verbindliche Angebote müssen bis zur dritten Januarwoche vorliegen. Immerhin konnten die Dezembergehälter rechtzeitig ausgezahlt werden, was für kurzfristige Entlastung sorgte. Ob KTM die angestrebte Restrukturierungsquote von 30 % erreicht, bleibt abzuwarten.

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