Am Montag entschied ein Bundesrichter, dass Blaire Fleming, ein Mitglied des Frauen-Volleyballteams der San Jose State University, das derzeit im Zentrum einer Kontroverse um Transgender-Athleten steht, am Mountain West Conference-Turnier teilnehmen darf. Die Entscheidung von Richter S. Kato Crews, einem von Präsident Biden ernannten Richter am US-Bezirksgericht in Colorado, fiel inmitten der laufenden nationalen Debatten über die Teilnahme von Transgender-Athleten an Frauenwettbewerben. Fleming, eine Redshirt-Seniorin, die 2022 zu den Spartans stieß, war wegen ihrer Teilnahme an Frauensportarten kritisiert worden.
Die San Jose State University zeigte sich in einer Erklärung solidarisch mit ihren Student-Athleten und bekräftigte, dass alle Athleten der Universität berechtigt sind, gemäß den Regeln der NCAA und der Mountain West Conference zu konkurrieren. Die Universität wies Versuche zurück, diese Regelungen zu ändern, und stellte klar, dass sie Diskriminierung in jeglicher Form ablehne. „Wir freuen uns, dass das Gericht den letzten Versuch, diese Regeln zu verändern, abgelehnt hat“, erklärte die Universität.
Das Urteil erfolgte im Anschluss an eine Klage, die von mehreren Spielern, darunter auch einigen von San Jose State, sowie von Melissa Batie-Smoose, der suspendierten stellvertretenden Cheftrainerin der Spartans, eingereicht wurde. Batie-Smoose war Anfang dieses Monats nach der Einreichung einer Title IX-Beschwerde, in der sie die transgender-freundliche Politik der Universität als toxisch für weibliche Athleten darstellte, suspendiert worden. Sie warf der Universität vor, zugunsten von Fleming zu handeln und somit weibliche Athleten zu benachteiligen.
Spiele abgesagt
Diese Auseinandersetzungen führten dazu, dass mehrere Mannschaften, darunter Boise State und Utah State, ihre geplanten Spiele gegen die Spartans absagten. Infolgedessen erzielte San Jose State sechs Forfeit-Siege. Die Kläger in der Rechtssache argumentierten, dass die Teilnahme von Fleming die Rechte der weiblichen Athletinnen verletzen würde, indem sie ihnen nicht dieselben Chancen einräume, und verlangten eine einstweilige Verfügung, um ihre Teilnahme zu verhindern.
Fleming selbst hat sich bisher nicht öffentlich zu der Angelegenheit geäußert. San Jose State hat auch nicht bestätigt, ob Fleming eine transgender Athletin ist, und verweist auf Datenschutzbestimmungen. Brooke Slusser, die Mitkapitänin des Teams und ehemalige Mitbewohnerin von Fleming, hat sich öffentlich gegen deren Teilnahme ausgesprochen und ist ebenfalls Teil der Klage.
Trotz des andauernden Rechtsstreits gehen die Spartans als Zweitplatzierte in das Turnier und haben in der ersten Runde ein Freilos. Der Fall löst weiterhin eine breite Diskussion über die Teilnahme von Transgender-Athleten an Frauensportwettbewerben aus.