Mit Stimmen aus dem rechten Lager hat Portugals Mitte-rechts-Regierung ihre neue Einwanderungspolitik durchs Parlament gebracht. Auch die rechtsextreme Partei Chega unterstützte das Reformpaket. Es schränkt Familiennachzug stark ein und erlaubt Arbeitsvisa nur noch für hoch qualifizierte Fachkräfte.
Vor allem Brasilianer, die die größte Migrantengruppe stellen, verlieren damit bisherige Vorteile. Wer künftig einreist, erhält nicht mehr automatisch einen Aufenthaltsstatus.
Neue Polizei gegen illegale Migration
Das Gesetz schafft außerdem eine neue Spezialeinheit. Diese soll ohne Aufenthaltsrecht lebende Migranten aufspüren und abschieben. Ihr Auftrag umfasst gezielte Maßnahmen gegen irreguläre Einreise.
Die Regierung betont, sie wolle so die Kontrolle über die Migration stärken. Kritiker sprechen von einer Abkehr von Portugals bisher offenem Kurs.
Staatsbürgerschaft künftig schwerer erreichbar
Die Regierung plant zusätzliche Hürden beim Zugang zur Staatsbürgerschaft. Wegen verfassungsrechtlicher Bedenken folgt jedoch eine weitere Debatte im Parlament. Einige Regelungen gelten als rechtlich unsicher.
Frühere Regierungen verfolgten einen liberalen Kurs. Seit 2017 hat sich die Zahl der ausländischen Bewohner vervierfacht. Ende 2024 lebten laut Statistik 1,55 Millionen Menschen ohne portugiesische Staatsbürgerschaft im Land – rund 15 % der Gesamtbevölkerung.