PKK beginnt mit Entwaffnung – Erdoğan spricht von historischem Wendepunkt

by Richard Parks
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Symbolischer Akt in Nordirak markiert Beginn des Friedensprozesses

Am Freitag hat die kurdische Arbeiterpartei PKK erstmals offiziell mit der Niederlegung ihrer Waffen begonnen. In einer symbolischen Zeremonie in Nordirak warfen Kämpferinnen und Kämpfer Gewehre und Maschinenpistolen in einen Kessel, wo sie verbrannt wurden. Dieser Akt gilt als erster greifbarer Schritt eines angekündigten Friedensprozesses.

Präsident Erdoğan erklärt den „Sieg der Nation“

Einen Tag später sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Parteiversammlung der regierenden AKP von einem „neuen Kapitel der Geschichte“ und einem Sieg für ganz Türkei. „Die Türkei hat gewonnen, meine Nation hat gewonnen. Jeder einzelne unserer 86 Millionen Bürger – ob Türke, Kurde oder Araber – hat gewonnen“, erklärte er.

Er fügte hinzu: „Wir werden uns an keinem Versuch beteiligen, der unsere Einheit, unseren Staat oder unseren Stolz bedroht.“

Vier Jahrzehnte Konflikt vor dem Ende

Die PKK hatte im Mai angekündigt, ihre bewaffnete Organisation aufzulösen. Der Schritt folgte einem Aufruf ihres langjährigen Anführers Abdullah Öcalan, der seit 1999 auf der Gefängnisinsel İmralı inhaftiert ist. Öcalan hatte im Februar eine Abhaltung eines Kongresses und die vollständige Entwaffnung der Organisation gefordert.

Erdoğan betonte in seiner Rede: „Seit gestern hat das 47 Jahre andauernde Übel des Terrorismus begonnen, zu enden – so Gott will. Wir beginnen, ein langes, schmerzhaftes Kapitel voller Tränen zu schließen.“

PKK: Fortsetzung des Kampfes mit politischen Mitteln

In einer schriftlichen Erklärung äußerten sich die entwaffneten Kämpfer: „Wir legen die Waffen als Zeichen des guten Willens und des Engagements für den praktischen Erfolg des Friedensprozesses nieder.“

Man wolle den Kampf künftig auf demokratischem Wege und mit legalen politischen Mitteln weiterführen – für „Freiheit, Demokratie und Sozialismus“.

Stufenweise Entwaffnung bis Herbst

Laut der staatlichen irakischen Nachrichtenagentur INA legten am Freitag 30 Kämpfer symbolisch ihre Waffen nieder. Der vollständige Entwaffnungsprozess werde in Etappen bis September 2025 abgeschlossen, hieß es weiter.

Bedeutung für die Region

Die Entwaffnung der PKK könnte ein Schlüsselmoment für die gesamte Region werden. Der jahrzehntelange Konflikt hat nicht nur die Türkei, sondern auch Nachbarländer wie den Irak und Syrien politisch und sicherheitstechnisch belastet.

Ob die historischen Worte Erdoğans und die symbolischen Gesten der PKK tatsächlich in einen dauerhaften Frieden münden, bleibt abzuwarten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein.

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