Rückgabe im Handel ersetzt Recycling in Sammelzentren
Seit Januar erhalten Konsumenten beim Handel Geld zurück für PET-Flaschen und Dosen. Das neue Pfandsystem funktioniert gut. In Oberösterreich wurden bis Mai bereits 31 Millionen Gebinde zurückgegeben. Das entspricht 7,7 Millionen Euro an Pfand.
Die Sammelzentren bekommen jedoch weniger Dosen und Flaschen. Früher brachten Bürger diese dorthin und sicherten Einnahmen für die Gemeinden. Jetzt fehlen mehr als 220.000 Euro in den Kassen. Ein Experte des Abfallverbandes erklärte, dass dieser Rückgang spürbare finanzielle Auswirkungen habe.
Neue Abfälle sollen Verluste kompensieren
Die Altstoffsammelzentren erweitern nun ihr Angebot. Seit Mai nehmen sie sogenannte „Big Bags“ an. Diese riesigen Säcke stammen meist aus der Landwirtschaft und enthalten zum Beispiel Futtermittel.
Zudem wollen die Zentren bald auch Gipskartonplatten recyceln. Diese Maßnahme wird noch heuer österreichweit eingeführt. Ab nächstem Jahr sollen auch Matratzen gesammelt werden. Nicht tragbare Kleidung eignet sich zusätzlich für Faserrecycling. Diese Stoffe sollen neue Einnahmen schaffen.
Pfandsystem sorgt für Unsicherheit
Trotz hoher Rückgabezahlen ist das System noch nicht vollständig. Einige Flaschen sind weiterhin nicht pfandpflichtig. Diese Ausnahmen führen zu Verwirrung bei Konsumenten.
Die von der EU geforderten Sammelquoten erfüllt Österreich bisher nicht. Gemeinden und Abfallzentren hoffen deshalb auf Verbesserungen und neue Sammelstrategien. Der Umweltschutz profitiert – aber die Gemeindefinanzen leiden.