Pentagon untersucht mögliche Löschung brisanter Signal-Nachrichten

by Richard Parks
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Ermittlungen gegen Hegseth und sein Team

Das Pentagon prüft derzeit, ob Mitarbeiter von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth angewiesen wurden, Signal-Nachrichten zu löschen, die sensible militärische Informationen enthalten haben könnten. Im Fokus stehen Mitteilungen zu den US-Luftangriffen auf Huthi-Ziele im Jemen vom 15. März. Der Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums will klären, wer die Informationen gepostet hat und wer Zugriff auf Hegseths Telefon hatte.

Vorwürfe: Gefährdung von Piloten durch vorzeitige Details

Kritik kommt aus beiden politischen Lagern. Abgeordnete werfen Hegseth vor, mit dem Teilen operativer Informationen vor Beginn der Luftschläge das Leben von US-Piloten gefährdet zu haben. Für rangniedere Militärangehörige hätte ein vergleichbares Verhalten eine Entlassung zur Folge gehabt, so der Tenor.

Signal-App im Zentrum der Debatte

Die fraglichen Nachrichten wurden über Signal verbreitet – ein zwar verschlüsselter, aber nicht für vertrauliche Informationen zugelassener Dienst. Brisant: Am Vortag der Angriffe hatte das Pentagon vor Sicherheitslücken bei der App gewarnt. In den Signal-Chats sollen sich neben Hegseths Familie auch hochrangige Vertreter der Trump-Regierung und versehentlich ein Journalist befunden haben.

Verteidigungsminister spielt Brisanz herunter

Hegseth beteuert, es seien keine geheimen Daten geteilt worden. Die Inhalte hätten sich auf nicht-klassifizierte, medienbezogene Koordinationen beschränkt. Militärexperten widersprechen: Angaben mit dieser Detailtiefe seien niemals zur Verbreitung auf ungesicherten Geräten freigegeben worden.

Aussage vor dem Kongress steht bevor

Hegseth wird kommende Woche erstmals seit seiner Bestätigung vor dem US-Kongress aussagen müssen. Neben dem Signal-Vorfall geht es auch um interne Krisen im Verteidigungsministerium, darunter der Abgang mehrerer hochrangiger Mitarbeiter und die Untersuchung weiterer Informationslecks.

Weitere Kritik: Umgehung von Sicherheitsprotokollen

Bereits zuvor war Hegseth unter Druck geraten, weil er in seinem Büro eine ungesicherte Internetleitung installieren ließ, die die offiziellen Sicherheitsmaßnahmen des Pentagons umging. Die Signal-Affäre verstärkt die Zweifel an seiner Amtsführung.

Trump stärkt Hegseth den Rücken

Trotz der Vorwürfe erhält Hegseth Unterstützung von Ex-Präsident Donald Trump. Bei einer Rede zum Memorial Day lobte Trump den Verteidigungsminister als jemanden, der „viel durchgemacht“ habe, nun aber „sehr gute Arbeit“ leiste.

Hintergrund: Huthi-Angriffe als Auslöser

Die Luftangriffe auf die Huthi-Miliz erfolgten als Reaktion auf deren Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer und Golf von Aden. Zwischen November 2023 und Januar 2025 attackierten die Huthis über 100 Schiffe, versenkten zwei und töteten vier Seeleute. Die Angriffe waren laut Huthi-Führung eine Reaktion auf Israels Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen.

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