Schutz durch die US-Regierung gefordert
OpenAI Schutz vor KI-Konkurrenz: OpenAI, der Entwickler von ChatGPT, beschwert sich darüber, dass Konkurrenten, darunter auch chinesische Unternehmen, seine Arbeit nutzen, um schnell eigene KI-Tools zu entwickeln. Diese Woche wurde die Vormachtstellung von OpenAI und anderen US-Firmen im Bereich Künstliche Intelligenz durch das plötzliche Auftreten von DeepSeek infrage gestellt. DeepSeek, eine chinesische App, kann offenbar ChatGPT-Leistungen zu einem Bruchteil der Kosten nachahmen.
Laut Bloomberg untersucht Microsoft derzeit, ob Daten von OpenAI ohne Genehmigung verwendet wurden. Microsoft ist ein bedeutender Investor bei OpenAI. Die Bedenken von OpenAI werden auch vom neuen “KI- und Krypto-Beauftragten” des Weißen Hauses, David Sacks, geteilt.
In einem Interview auf Fox News erklärte Sacks, dass DeepSeek möglicherweise die von OpenAI entwickelten Modelle genutzt habe, um durch sogenanntes Knowledge Distillation Fortschritte zu erzielen. Er sagte: “Es gibt erhebliche Hinweise darauf, dass DeepSeek das Wissen aus OpenAI-Modellen destilliert hat.” Weiterhin prognostizierte er: “In den kommenden Monaten werden führende KI-Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um Destillation zu verhindern. Das könnte die Entwicklung von Nachahmermodellen deutlich verlangsamen.”
Die USA haben bereits Regeln eingeführt, um ihre KI-Fortschritte zu schützen. Diese sollen China den Zugang zu fortschrittlichen Chips verwehren und Investitionen in den USA fördern. Bei einer Anhörung äußerte Howard Lutnick, der von Donald Trump für den Posten des Handelsministers nominiert wurde, ähnliche Bedenken. Er schlug zusätzliche Maßnahmen vor, um US-KI-Unternehmen zu schützen. Lutnick betonte: “Unsere Exportkontrollen sind wie ein Whack-a-Mole-Spiel, wenn sie nicht durch Zölle gestützt werden.”
In einer Stellungnahme erklärte OpenAI, dass chinesische und andere Unternehmen ständig versuchen, Modelle führender US-KI-Firmen zu destillieren. OpenAI betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit der US-Regierung, um die fortschrittlichsten Modelle besser zu schützen.
Zweifel an DeepSeek und ethische Bedenken
Naomi Haefner, Assistenzprofessorin für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen in der Schweiz, hinterfragt, ob DeepSeek sein Produkt wirklich so kostengünstig entwickeln konnte. Sie sagte: “Es ist unklar, ob DeepSeek seine Modelle wirklich von Grund auf trainiert hat.” OpenAI vermutet, dass DeepSeek große Mengen an Daten unrechtmäßig genutzt haben könnte. Wenn dies zutrifft, seien die Behauptungen über die kostengünstige Entwicklung irreführend.
Crystal van Oosterom, KI-Venture-Partnerin bei OpenOcean, stimmte zu, dass DeepSeek auf öffentlich zugänglicher Forschung großer amerikanischer und europäischer Institutionen aufbaut. Es bleibt jedoch unklar, wie gravierend dieses Vorgehen im Kontext des Urheberrechts ist, da ähnliche Vorwürfe auch gegen große US-KI-Unternehmen erhoben wurden.
US-Beamte prüfen derzeit auch die nationalen Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit DeepSeek, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Sie berichtete, dass das Nationale Sicherheitsrat die möglichen Folgen untersucht. Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, dass das Auftreten von DeepSeek ein Weckruf für die US-Tech-Industrie sei.
Berichten zufolge hat die US-Marine ihren Mitgliedern die Nutzung von DeepSeek-Apps untersagt. CNBC berichtete, dass die Marine eine Warnung per E-Mail verschickt habe, in der sie vor möglichen Sicherheits- und ethischen Bedenken aufgrund der Herkunft und Nutzung der Modelle warnt.
Datenschutzexperten raten ebenfalls zur Vorsicht bei der Nutzung des Tools, da es große Mengen an persönlichen Daten sammelt und auf Servern in China speichert. DeepSeek berichtete zudem, dass es Ziel von Cyberangriffen geworden sei. Am Montag kündigte das Unternehmen an, die Registrierung vorübergehend einzuschränken, da es groß angelegte Angriffe auf seine Software gegeben habe. Ein Banner auf der Website weist darauf hin, dass die Registrierung derzeit ausgelastet sein könnte.
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