In den USA häufen sich schwere Vergiftungen bei kleinen Kindern durch das Verschlucken von Nikotinbeuteln. Einer neuen Studie zufolge stieg die Zahl der gemeldeten Fälle bei unter Sechsjährigen in nur drei Jahren um 763 %.
Zwei Todesfälle und viele Klinikaufenthalte
Veröffentlicht wurde die Untersuchung im Fachjournal Pediatrics. Sie dokumentiert mehrere Kinder, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten – zwei starben an den Folgen.
Nikotinbeutel, etwa der Marke Zyn, gelten als Lifestyleprodukt bei Erwachsenen und sind in Geschmacksrichtungen wie Minze oder Frucht erhältlich. Genau das macht sie für kleine Kinder attraktiv – sie riechen angenehm und schmecken nicht bitter.
Unterschätzte Wirkung bei kleinen Körpern
„Ein Erwachsener wird vielleicht wacher – bei einem Kleinkind kann derselbe Stoff lebensbedrohlich sein“, erklärt Dr. Molly O’Shea, Kinderärztin und Sprecherin der American Academy of Pediatrics.
Die Studie zählte 39 besonders schwere Fälle mit Komplikationen wie Krampfanfällen oder Atemstillstand.
Experten raten dringend zu Schutzmaßnahmen
Eltern sollten Nikotinbeutel unbedingt in verschlossenen Behältern aufbewahren und die Produkte niemals vor Kindern verwenden.
„Kinder imitieren das Verhalten der Erwachsenen – sie greifen schnell zu Dingen, die sie interessieren“, warnt O’Shea.
Im Ernstfall hilft in den USA die Giftnotrufnummer 1-800-222-1222. Dort erhalten besorgte Eltern rund um die Uhr professionelle Unterstützung.