Preiserhöhungen als Teil der saisonalen Ausrichtung
Nike wird ab dem 1. Juni die Preise für zahlreiche Produkte anheben. Das Unternehmen erklärt, die Änderungen erfolgten im Rahmen der saisonalen Planung. Schuhe, Bekleidung und Ausrüstung aus verschiedenen Produktreihen sind davon betroffen.
Zwar nennt Nike keine politischen Hintergründe, doch Analysten vermuten einen Zusammenhang mit der unsicheren Handelspolitik der Trump-Regierung.
Adidas warnte kürzlich, dass US-Zölle auf bestimmte Modelle wie Gazelle und Samba Preissteigerungen unausweichlich machen.
Produkte über 100 Dollar besonders von Preisaufschlägen betroffen
Nike kündigte an, dass Modelle, die aktuell mehr als 100 Dollar kosten, ab Sonntag bis zu 10 Dollar teurer werden. Bekleidung und Ausrüstungsgegenstände steigen je nach Artikel um 2 bis 10 Dollar.
Ausgenommen bleiben die Air Force 1 sowie Schuhe unter 100 Dollar. Auch Kinderprodukte und Jordan-Artikel werden nicht teurer.
Nach Aussagen aus dem Umfeld des Unternehmens haben sowohl interne Kalkulationen als auch externe Marktbedingungen zur Preisanpassung beigetragen.
Rückkehr zu Amazon signalisiert neue Vertriebsstrategie
Nike wird künftig wieder direkt über Amazon in den USA verkaufen – erstmals seit dem Rückzug im Jahr 2019.
Zuvor hatte sich das Unternehmen auf den Direktvertrieb über die eigene Website und stationäre Geschäfte konzentriert.
Die Rückkehr auf die Plattform deutet auf eine neue Strategie hin, um Kunden über zusätzliche Kanäle zu erreichen.
Ein Sprecher erklärte, dass Preisentscheidungen regelmäßig im Zuge saisonaler Überprüfungen getroffen würden.
Handelskonflikte belasten globale Lieferketten
Die USA erheben hohe Importzölle auf Waren aus Asien – einer Region, in der Nike den Großteil seiner Produktion konzentriert.
Schuhe aus Vietnam, Indonesien und China unterliegen Abgaben von bis zu 54 %, was die Herstellung deutlich verteuert.
Neue Zölle wurden zwar am 2. April angekündigt, aber zunächst für 90 Tage ausgesetzt. Die Verhandlungsfrist endet im Juli.
Marktbeobachter warnen vor Nachfragerückgang
Der britische Sportartikelhändler JD Sports äußerte sich besorgt über mögliche Auswirkungen steigender Preise auf die US-Nachfrage.
Nike erzielt den Großteil seines Umsatzes auf dem nordamerikanischen Markt. Ein Rückgang der Verkaufszahlen macht es dem Unternehmen schwer, Premiumpreise durchzusetzen.
Mit Preiserhöhungen und einer erweiterten Vertriebsstrategie reagiert Nike auf globale Unsicherheiten und veränderte Marktbedingungen.