Neue NATO-Mission zur Sicherung von Energie- und Kommunikationskabeln
Die NATO hat ihre Präsenz in der Ostsee deutlich ausgeweitet, um kritische Unterwasserinfrastruktur wie Energie- und Kommunikationskabel vor Sabotage zu schützen. Eine multinationale Flotte, darunter Schiffe aus den Niederlanden, Deutschland und Frankreich, hat sich in Tallinn, Estland, versammelt, um an der Mission Baltic Sentry teilzunehmen. Weitere Schiffe sollen in den kommenden Wochen folgen.
Kommandant Erik Kockx, Leiter der NATO-Minenabwehrgruppe, erklärte, dass die Mission eine Überwachungsfunktion übernimmt: „Unsere Aufgabe ist es, als Sicherheitskamera der Ostsee zu fungieren. Wir werden jede potenzielle Bedrohung für die Unterseeinfrastruktur erkennen und schnell darauf reagieren.“
Vorfälle häufen sich: Sabotage oder Zufall?
Die Entscheidung der NATO folgt auf eine Reihe mutmaßlicher Sabotageakte in der Region. Am 25. Dezember beschädigte der Tanker Eagle S laut finnischen Behörden die Estlink-2-Stromleitung und mehrere Datenkabel, indem er seinen Anker über den Meeresboden zog. Der Vorfall, der sich über 100 Kilometer erstreckte, hat die finnischen Behörden dazu veranlasst, das Schiff zu beschlagnahmen. Ähnliche Zwischenfälle betrafen im Oktober die Balticconnector-Gaspipeline und im November Glasfaserkabel zwischen Finnland, Schweden und Deutschland.
Experten sehen eine wachsende Bedrohung für die Ostsee-Region, insbesondere im Kontext geopolitischer Spannungen. Die bevorstehende Abkopplung der baltischen Staaten von Russlands Energienetz und ihre Integration in das europäische Netz haben das Risiko möglicher Störversuche erhöht.
NATO setzt auf Hightech und Abschreckung
Die NATO setzt modernste Technologien wie Unterwasser-Sonare, Drohnen und Satellitenüberwachung ein, um maritime Aktivitäten in der Ostsee zu kontrollieren. Commodore Arjen Warnaar von der niederländischen Marine betonte die Bedeutung dieser Maßnahmen: „Jedes Schiff, das russische Häfen verlässt, wird genau überwacht.“
Mark Rutte, NATO-Generalsekretär, bezeichnete die jüngsten Vorfälle als „mögliche Sabotage“ und unterstrich die Bedeutung der Unterseeinfrastruktur, die täglich globale Finanztransaktionen im Wert von mehreren Billionen Dollar ermöglicht. Er warnte potenzielle Täter: „Jede Bedrohung dieser Infrastruktur wird Konsequenzen haben, einschließlich möglicher Beschlagnahme und Festnahme.“
Mit der Mission Baltic Sentry zeigt die NATO, dass sie bereit ist, die Stabilität in der Ostsee zu sichern und weitere Zwischenfälle zu verhindern. Die Entschlossenheit der Allianz sendet ein starkes Signal an potenzielle Akteure, die die Sicherheit der Region gefährden könnten.
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