Nagasaki lädt weltweit alle Staaten zur 80. Jahresfeier des Atombombenabwurfs ein

by Jerry Jackson
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Stadt setzt auf internationale Teilnahme als Zeichen für Frieden

Zum 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs wird Nagasaki diplomatische Vertreter aus allen Ländern und Regionen mit offiziellen Beziehungen zu Japan einladen. Erstmals seit mehreren Jahren sollen auch Russland, Belarus und Israel wieder teilnehmen dürfen – drei Länder, die zuvor ausgeschlossen worden waren.

Bürgermeister Shiro Suzuki erklärte, die Gedenkveranstaltung solle in einer Zeit zunehmender internationaler Spannungen als gemeinsame Mahnung gegen Atomwaffen und für weltweiten Frieden verstanden werden.


Rückkehr zum überparteilichen Charakter des Gedenkens

Suzuki betonte, das Ziel der Feier sei es, die Opfer zu ehren und über ideologische und politische Grenzen hinweg ein gemeinsames Erinnern zu ermöglichen. “Wir möchten, dass Vertreter aus aller Welt die Grausamkeit atomarer Gewalt mit eigenen Augen sehen und daraus Konsequenzen für die Zukunft ziehen”, sagte er.

Die Atombombe auf Nagasaki wurde am 9. August 1945 abgeworfen – drei Tage nach der Bombardierung Hiroshimas. Beide Angriffe forderten über 210.000 Todesopfer und führten zum Kriegsende in Japan.


Wiedereinladung nach diplomatischer Kritik

Im vergangenen Jahr war Israel wegen möglicher Proteste im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg nicht eingeladen worden – ein Schritt, der unter anderem von den USA und mehreren G7-Staaten scharf kritisiert wurde. Auch Russland und Belarus blieben in den Jahren zuvor wegen des Ukraine-Krieges außen vor.

Die diesjährige Entscheidung, wieder alle Länder einzuladen, soll laut Suzuki die ursprüngliche Friedensbotschaft der Veranstaltung unterstreichen und politische Spannungen ausklammern.


Japan als Mahnmal in einem global gespannten Umfeld

Japan ist nach wie vor das einzige Land, das Ziel eines Atomwaffenangriffs wurde. Gleichzeitig ist es sicherheitspolitisch auf den nuklearen Schutz der USA angewiesen – ein Spannungsverhältnis, das oft kritisiert wird.

Dennoch sieht Bürgermeister Suzuki Nagasaki als Ort des Lernens und des Dialogs. „In einer Zeit wachsender globaler Konflikte ist es wichtiger denn je, dass sich die Welt in Nagasaki begegnet – nicht, um zu urteilen, sondern um zu verstehen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen“, sagte er.

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