Nach Beben in Südostasien: USA streichen Hilfe, China übernimmt

by Jerry Jackson
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USAID fast vollständig abgebaut – humanitäre Präsenz der USA bricht ein

Nach den verheerenden Erdbeben in Südostasien ist die amerikanische Katastrophenhilfe nahezu unsichtbar. Stattdessen dominieren Bilder chinesischer Rettungsteams und Hilfslieferungen die Schlagzeilen. Während China schnell handelt, hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump und Außenminister Marco Rubio die Entwicklungshilfeorganisation USAID fast vollständig demontiert.

Am Tag des Bebens kündigte das Außenministerium dem Kongress an, dass nahezu alle verbliebenen USAID-Stellen gestrichen werden. Bis September soll die Belegschaft von ehemals rund 10.000 auf nur noch 15 Personen schrumpfen. Weltweite Einsätze werden eingestellt, die restlichen Aufgaben dem Außenministerium übergeben. Ein Berufungsgericht hatte erst kurz zuvor weitere Kürzungen genehmigt.

Versprechen ohne Wirkung – Kritik an US-Regierung wächst

Offiziell versichert das US-Außenministerium, dass Hilfsteams weiterhin einsatzbereit seien. Doch die Realität sieht anders aus: Verträge für Logistik, medizinische Hilfe und Notfalltransporte wurden gestoppt. Auch Zahlungen an Hilfsorganisationen, die etwa sauberes Wasser und Medikamente bereitstellen, bleiben aus.

Jeremy Konyndyk, ehemaliger USAID-Mitarbeiter und Präsident der NGO Refugees International, kritisierte auf X (ehemals Twitter) den vollständigen Rückzug der USA. Die frühere Führungsrolle der USA in der globalen Katastrophenhilfe sei damit aufgegeben worden.

Folgen des Spendenstopps: Kliniken geschlossen, Patienten ohne Versorgung

Im vergangenen Jahr stellte USAID Myanmar noch rund 240 Millionen US-Dollar zur Verfügung – ein Drittel aller internationalen Hilfsgelder. Seit Trumps Amtsantritt wurden die meisten Programme gestrichen. Statt 18 laufen nur noch drei Projekte. Mindestens sieben Krankenhäuser mussten schließen. In einem Flüchtlingslager mit über 30.000 Menschen gibt es laut CNN-Bericht keinen einzigen Arzt mehr.

UN-Sondergesandter Tom Andrews sprach Mitte März von einem „grausamen und unnötigen“ Bruch der US-Hilfszusagen. Besonders Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen seien nun schutzlos. Und mit dem Erdbeben hat sich die humanitäre Krise noch dramatisch verschärft.

China nutzt das Vakuum – USA verlieren Einfluss

Während sich die USA weitgehend zurückziehen, stärkt China seine Position. Die geografische Nähe spielt eine Rolle – aber auch die politische Symbolik. Wo früher die USA mit schnellen Hilfseinsätzen präsent waren, dominiert nun Peking das Bild. Die Folgen des Rückzugs sind für Myanmar sichtbar – und für die Rolle Amerikas in der Region deutlich spürbar.

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