Ehemalige First Lady lässt ihre Memoiren durch künstliche Intelligenz sprechen
Melania Trump hat eine neue Version ihrer Memoiren als Hörbuch veröffentlicht – ohne selbst ins Mikrofon zu sprechen.
Stattdessen kommt ihre Stimme vollständig aus einem KI-System, das sie mithilfe moderner Technik nachbilden ließ.
„Ich freue mich, Melania – The AI Audiobook zu präsentieren – vollständig durch künstliche Intelligenz in meiner eigenen Stimme gesprochen“, schrieb sie auf X.
Sie beendete den Beitrag mit den Worten: „Die Zukunft des Verlagswesens beginnt jetzt.“
KI rückt ins Zentrum der kreativen Produktion
Trumps Schritt macht deutlich: Künstliche Intelligenz verlässt die Testphase und wird Teil der öffentlichen Medienlandschaft.
Während viele Kreative KI bislang im Hintergrund nutzten, demonstriert Trump deren Potenzial nun öffentlichkeitswirksam.
Die Ankündigung wirft neue Fragen auf – etwa, wie viele traditionelle Medienberufe künftig überflüssig werden.
Ein Oxford-Professor erklärte, es sei naiv zu glauben, der Arbeitsmarkt bleibe davon unberührt.
Gleichzeitig sei es falsch zu behaupten, dass jede Veränderung automatisch zum Jobabbau führe.
KI-Stimmen: Präzise, flexibel – und kaum von echten Stimmen zu unterscheiden
Laut offizieller Beschreibung wurde Trumps künstliche Stimme unter ihrer direkten Aufsicht erstellt.
Dafür nutzte sie das Tool des Start-ups ElevenLabs, das sich auf realistische Sprachsynthese spezialisiert hat.
Die Software erzeugt täuschend echte Audioaufnahmen aus Text – ähnlich wie professionelle Podcasts.
Mit Trumps öffentlichem Einsatz steht die Technologie nun im Fokus einer breiteren Öffentlichkeit.
Ein Professor für digitale Kommunikation sieht darin einen Meilenstein für KI in der Medienproduktion.
Er betonte, dass menschliche Sprecher nicht sofort ersetzt werden – der Wandel sei aber bereits im Gange.
Große Tech-Firmen beschleunigen den Wandel
Parallel zu Trumps Hörbuch-Vorstellung brachten mehrere Technologiekonzerne neue KI-Produkte auf den Markt.
Google präsentierte ein KI-Modell, das Videos generieren und dabei authentischen Dialog erstellen kann.
OpenAI veröffentlichte zuvor das Tool „Sora“, das aus Textanweisungen realistische Videos erzeugt.
Auch ein Bildgenerator der Firma sorgte für viralen Erfolg mit Animationen im Stil japanischer Studios.
Fachleute glauben, dass diese Werkzeuge vor allem für kurze Clips auf sozialen Plattformen geeignet sind.
Kinoreife Produktionen mit KI seien technisch noch nicht umsetzbar – doch die Richtung sei klar.
Fernsehsender testen digitale Doppelgänger
Auch klassische TV-Formate werden von der KI-Revolution erfasst.
Ein Berater berichtete von wachsendem Interesse bei Fernsehsendern, KI gezielt in Shows einzubinden.
Noch vor einem Jahr sei die Nachfrage verschwindend gering gewesen – jetzt sei sie sprunghaft gestiegen.
Produzenten denken laut über KI-generierte Avatare nach, die in Echtzeit mit Zuschauer:innen kommunizieren.
Der Antrieb: Medienhäuser wollen mit YouTubern und Influencern Schritt halten, die KI längst nutzen.
„Wer nicht mithält, verliert das Publikum an digitale Kreative“, erklärte der Berater.
Bücher als Gesprächspartner: KI macht Interaktion möglich
Ein führender KI-Forscher stellte sich vor, was in Zukunft Realität sein könnte:
Leser:innen könnten direkt mit Buchfiguren sprechen und Fragen zu Kapiteln stellen – fast wie ein Dialog.
Auch wenn Melania Trump selbst nicht antworten wird, sei diese Technologie bereits einsatzbereit.
Der Forscher glaubt, dass interaktive Medien bald Alltag werden – Bücher, die man nicht nur liest, sondern erlebt.
Kreativbranche im Wandel – Unsicherheit wächst
Trumps Hörbuch erscheint inmitten wachsender Sorgen über KI und den Arbeitsplatz der Zukunft.
Ob Programmierer, Sprecherin oder Autor – viele Tätigkeiten lassen sich inzwischen von KI übernehmen.
Ein Bericht des Weltwirtschaftsforums ergab: 41 % der Unternehmen planen aufgrund von KI Stellenabbau.
Ein Topmanager bei LinkedIn warnte vor allem vor dem Wegfall von Einstiegsjobs im kreativen Bereich.
Die US-Filmbranche reagierte bereits: 2023 streikten Drehbuchautor:innen für klare Regeln zum KI-Einsatz.
Nach 146 Tagen legte ein Vertrag fest, dass KI keine literarischen Texte schreiben oder überarbeiten darf.
Trotzdem bleibt die Sorge, dass einzelne Berufsfelder – etwa Voice-Over – besonders gefährdet sind.
Ein Bildungsexperte betonte, dass investigativer Journalismus mit seiner menschlichen Tiefe nicht ersetzbar sei.
Firmen werden ihre Teams wohl nicht verkleinern, sondern umstrukturieren.
Kreative Abteilungen könnten künftig aus Autor:innen, Entwickler:innen und Datenanalyst:innen bestehen.
„Es geht nicht um weniger Personal, sondern um ein neues Zusammenspiel von Kompetenzen“, so ein Branchenberater.
Der Medienberuf der Zukunft wird hybrid: kreativ, analytisch und technikaffin.