Immer mehr europäische Konsumenten greifen zu Tiefkühlprodukten, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Laut einer neuen Umfrage des größten europäischen Tiefkühlunternehmens Nomad Foods, zu dem Marken wie Birds Eye und Findus gehören, wählen 47 Prozent der europäischen Verbraucher Tiefkühlprodukte, um Verschwendung zu vermeiden.
Weniger Abfall, weniger Emissionen
In der EU fallen jährlich fast 59 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, die nicht nur Nahrung verschwenden, sondern auch Wasser, Energie und andere Ressourcen. Zudem entsteht bei der Zersetzung von Lebensmitteln auf Deponien Methan, ein starkes Treibhausgas. Tiefkühlprodukte helfen, diesen Abfall zu reduzieren, da sie Lebensmittel länger haltbar machen und der Bedarf an Nachkäufen sinkt.
Ben Ashmore von der britischen Organisation FareShare erklärt, dass durch die längere Haltbarkeit von eingefrorenen Lebensmitteln weniger Abfall entsteht und so Emissionen reduziert werden, während gleichzeitig Menschen in Not unterstützt werden. In Großbritannien machten Lebensmittelabfälle 2021 und 2022 zusammen rund 18 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen aus.
Nachhaltigkeit als Kaufgrund
Die Studie von Nomad Foods zeigt, dass Nachhaltigkeit zunehmend eine Rolle bei der Wahl von Tiefkühlkost spielt. Der CEO Stéfan Descheemaeker betont, dass der Gefrierschrank nicht mehr nur als Lagerort diene, sondern Teil eines effizienteren, nachhaltigeren und gesünderen Lebensstils geworden sei.
Besonders in Großbritannien greifen Verbraucher zu Tiefkühlprodukten, um Abfälle zu vermeiden: 60 Prozent kaufen aus diesem Grund gefrorene Lebensmittel. In Italien sind es 50 Prozent, in Frankreich 49 Prozent, in Schweden 43 Prozent und in Deutschland 44 Prozent. Auch sehen viele Konsumenten in Tiefkühlkost einen Beitrag zu nachhaltigeren Lieferketten: 15 Prozent in Schweden, 9 Prozent in Großbritannien, 8 Prozent in Deutschland sowie 7 Prozent in Frankreich und Italien erkennen dieses Potenzial an.