Drei Rennen sind in der Formel-1-Saison 2025 gefahren – und der anstehende Grand Prix von Bahrain dürfte zum Gradmesser für den Titelkampf werden. McLaren reist mit Rückenwind an, während Red Bull und Max Verstappen versuchen, den Anschluss nicht zu verlieren.
McLaren vor Durchbruch im Wüstensand?
Der Sakhir Circuit war bislang kein gutes Pflaster für McLaren – ein Sieg fehlt bis heute. Doch in diesem Jahr deutet sich eine Wende an: Schon bei den Tests in Bahrain wirkte das neue Paket stark. Die Siege von Lando Norris in Australien und Oscar Piastri in China bestätigten den Eindruck. Auch in Japan war McLaren konkurrenzfähig, doch der rutschfeste Asphalt in Suzuka machte Überholen nahezu unmöglich – Verstappen nutzte seine Pole perfekt.
In Bahrain dürfte das Bild klarer werden. Die heißen Temperaturen und die hohe Reifenabnutzung könnten McLaren mit seinem reifenfreundlichen MCL39 in die Karten spielen. Gelingt ein dominanter Doppelsieg, wäre das ein alarmierendes Signal an die gesamte Konkurrenz.
Zwar hält sich McLaren wie gewohnt mit Prognosen zurück, doch Piastri klingt so optimistisch wie nie: „Diese Strecke war für uns in den letzten Jahren nicht gut. Aber wir sind so zuversichtlich wie noch nie. Ich denke, wir können gewinnen.“ In der F1-Sprache des Australiers entspricht das einer Kampfansage.
Verstappen hofft – McLaren muss strategisch wachsen
Max Verstappen bleibt gelassen. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Norris und Piastri 13 Punkte dahinter ist er noch mitten im Rennen. Doch sein Fokus dürfte darauf liegen, den Abstand in Bahrain möglichst klein zu halten. Ein weiterer Sieg wäre beinahe sensationell – aber nicht unmöglich.
McLarens größere Herausforderung könnte intern liegen: Wie steuert man zwei titelhungrige Fahrer, ohne den Erfolg zu gefährden? In Japan war Norris zwar Zweiter, doch sein Frust über die konservative Strategie war spürbar: „Ich will Rennen gewinnen, nicht Zweiter werden“, sagte er nach dem Rennen. Auch die Entscheidung, Piastri nicht an Norris vorbeizulassen, wurde kritisch gesehen. Zeigt McLaren hier zu wenig Mut?
Red-Bull-Teamchef Christian Horner beobachtet das mit Interesse – und einem Seitenhieb. McLaren riskiere, sich gegenseitig Punkte wegzunehmen, indem man beide Fahrer frei fahren lässt. Verstappen hingegen könne davon profitieren und konstant punkten.
McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht das anders: Zwei starke Fahrer seien kein Nachteil, sondern ein Gewinn. Sie treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an – und die Ergebnisse sprechen aktuell für ihn.
Training in Bahrain macht Hoffnung
Die Freien Trainings in Bahrain unterstreichen McLarens Form. Norris dominierte die erste Session, lag zwei Zehntel vor Pierre Gasly. In Session zwei hatte Piastri die Nase vorn, knapp vor Norris – aber eine halbe Sekunde schneller als Mercedes-Pilot George Russell. Verstappen fand sich mit acht Zehnteln Rückstand auf Platz sieben wieder.
Ein Fingerzeig? Vielleicht. Bahrain könnte der Moment sein, in dem McLaren die Machtverhältnisse im Titelkampf neu definiert. Doch Red Bull und Verstappen werden alles tun, um das zu verhindern.