Masernausbruch in Westtexas wächst auf fast 150 Fälle

by Silke Mayr
0 comments

Die Zahl der Masernfälle im laufenden Ausbruch in Westtexas ist auf 146 gestiegen. Das texanische Gesundheitsministerium veröffentlichte diese aktualisierte Zahl heute. Seit dem letzten Update am Dienstag mit 124 Fällen wurden 22 neue Infektionen bestätigt.

Krankenhäuser haben bereits 20 Patienten aufgenommen. Die meisten Erkrankten sind Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren. Etwa 10 % der Betroffenen sind Säuglinge, die ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Dr. Jennifer Shuford, Gesundheitskommissarin von Texas, betonte am Freitag die besondere Gefahr für Babys unter einem Jahr. Diese erhalten normalerweise ihre erste Masern-Mumps-Röteln-Impfung erst im Alter von 12 bis 15 Monaten. Inmitten des aktuellen Ausbruchs können jedoch einige Babys früher geimpft werden.

Die tatsächliche Zahl der Infizierten in Texas liegt höher als in der offiziellen Statistik. Einige Fälle sind noch nicht erfasst, andere warten auf eine Labordiagnose.

Verbreitung in neun Bezirke – erster Todesfall seit zehn Jahren

Der Schwerpunkt des Ausbruchs liegt weiterhin in Gaines County mit 98 Fällen. Doch das Virus hat sich auf acht weitere Bezirke ausgebreitet. Besonders betroffen ist Terry County mit 21 bestätigten Infektionen.

Die meisten Erkrankten waren nicht geimpft oder ihr Impfstatus ist unbekannt. Allerdings wurden fünf Infektionen bei Menschen nachgewiesen, die nach eigenen Angaben geimpft waren.

Vor wenigen Tagen meldete Texas den ersten Todesfall durch Masern in diesem Ausbruch. Ein schulpflichtiges Kind, das nicht geimpft war, starb in einem Krankenhaus in Lubbock. Es ist der erste Masern-Todesfall in den USA seit einem Jahrzehnt.

Gesundheitsbehörden erwarten weitere Ansteckungen. „Wir werden steigende Fallzahlen sehen, bis wir mehr Menschen in der Gemeinschaft impfen“, sagte Katherine Wells, Leiterin des Gesundheitsamtes in Lubbock.

Das texanische Gesundheitsministerium warnte am Montag vor möglichen Infektionsquellen in Zentral- und Südzentraltexas. Eine später positiv getestete Person hielt sich am vergangenen Wochenende in San Marcos und San Antonio auf.

Sorge um Großveranstaltungen und weitere Ausbreitung

Auch Großveranstaltungen könnten zur weiteren Verbreitung des Virus beitragen. Besonders besorgt sind Experten über das Houston Rodeo, das gerade begonnen hat. Dr. Peter Hotez, Impfstoffexperte des Texas Children’s Hospital, warnte davor, dass viele Familien aus Westtexas dorthin reisen.

In anderen Teilen des Bundesstaates bereiten sich Behörden ebenfalls auf eine mögliche Ausweitung vor. In Dallas überprüfen Experten die Impfquoten in Schulen. Gesundheitsbeamte haben Briefe an Schulbezirke mit hohen Impfbefreiungsraten geschickt. Dr. Philip Huang, Leiter der Gesundheitsbehörde in Dallas County, forderte erhöhte Aufmerksamkeit für das Problem. „Wir suchen gezielt nach gefährdeten Gruppen und wollen generell die Impfquoten steigern“, sagte er.

Auch landesweit steigen die Masernzahlen. Viele Fälle stehen im Zusammenhang mit Reisen. Seit Anfang 2025 meldeten neun US-Bundesstaaten insgesamt 164 Maserninfektionen. Laut dem aktuellen Bericht der CDC stammen die meisten Fälle aus dem texanischen Ausbruch. National betrachtet mussten bisher einer von fünf Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden.

You may also like