Präsident Macron trifft neue libanesische Führung inmitten von Herausforderungen
Am Freitag reiste der französische Präsident Emmanuel Macron nach Beirut, um Gespräche mit der neu gewählten libanesischen Regierung zu führen. Es war sein erster Besuch seit vier Jahren und fand nach dem Inkrafttreten eines 60-tägigen Waffenstillstandsabkommens statt, das den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah beenden soll.
Macron traf sich mit Präsident Joseph Aoun und Premierminister Nawaf Salam. Die Wahl der neuen Regierung stellte das Ende einer jahrelangen politischen Blockade dar, die das Land gelähmt hatte, und ebnete den Weg für dringend benötigte Reformen und internationale Unterstützung.
Internationale Unterstützung und Friedenssicherung
Frankreich spielte eine zentrale Rolle bei der Vermittlung des Waffenstillstands, der Ende November in Kraft trat. Ein internationales Überwachungskomitee, dem auch französische Offiziere angehören, sorgt für die Einhaltung des Abkommens. Macron plant auch, französische UN-Friedenstruppen im Süden des Libanon zu besuchen, die die Grenze zu Israel sichern.
Im Oktober hatten internationale Geber bei einer Konferenz in Paris zugesagt, eine Milliarde US-Dollar bereitzustellen, um den Libanon bei humanitären Aufgaben und dem Wiederaufbau zu unterstützen. Premierminister Salam und Präsident Aoun hoffen, dass diese Mittel zur Stabilisierung des Landes beitragen werden.
Dringende Reformen und politische Herausforderungen
Macron, der die Korruption und Ineffizienz der libanesischen politischen Führung wiederholt kritisiert hat, betonte die Notwendigkeit entschlossener Reformen. Die libanesische Wirtschaftskrise zählt zu den schlimmsten weltweit der letzten 100 Jahre und erfordert schnelle Maßnahmen. Präsident Aoun und Premierminister Salam kündigten an, den Einfluss der Hisbollah zu reduzieren und die staatliche Autorität wiederherzustellen.
Obwohl die Hisbollah, die durch den jüngsten Konflikt geschwächt wurde, die Wahl der neuen Regierung kritisierte, signalisierte Macron, dass Frankreich weiterhin an der Seite des Libanon steht, um den Wiederaufbau und die politische Stabilität zu fördern.
Macrons Besuch unterstreicht Frankreichs historische Verbundenheit mit dem Libanon und sein fortlaufendes Engagement, das Land durch die gegenwärtige Krise zu begleiten.