Immer mehr Krankentage durch lange Ausfälle
Arbeitnehmer in Österreich fehlen im Schnitt 15,1 Tage pro Jahr. In Wien ist der Durchschnitt etwas niedriger. Dabei steigt der Anteil jener, die länger als sieben Wochen ausfallen, deutlich an.
Ein aktueller Report analysiert diese Entwicklung. Der Dachverband der Sozialversicherungsträger ließ ihn gemeinsam mit Arbeiter- und Wirtschaftskammer erstellen. Seit 1990 dokumentieren Fachleute Krankenstände ab 43 Tagen.
Damals entfielen 31,6 Prozent aller Fehltage auf Langzeitkrankenstände. 2024 waren es bereits 39,2 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil an Langzeitfällen insgesamt: von 4,3 auf 2,9 Prozent der Krankenstandsmeldungen.
Prävention wird zur Schlüsselfrage
Die häufigsten Gründe für lange Ausfälle sind Verletzungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Störungen. Christine Mayrhuber vom Wirtschaftsforschungsinstitut forderte bei der Präsentation der Studie mehr Vorsorge. „Nicht zu handeln, ist viel zu teuer“, warnte sie eindringlich.
Peter McDonald, Vorsitzender des Sozialversicherungsdachverbands, setzt auf Eigenverantwortung. Er will gesundheitsförderndes Verhalten belohnen und Krebsvorsorge gezielt stärken. Zusätzlich will er Missbrauch bei Krankenständen bekämpfen.
Mehr Unterstützung für ältere Beschäftigte gefordert
Wolfgang Panhölzl von der Arbeiterkammer fordert mehr Einsatz für ältere Arbeitskräfte. Die Regierung wolle mehr Ältere in Beschäftigung bringen. Dafür brauche es Investitionen und keine Sparmaßnahmen.
Rolf Gleißner von der Wirtschaftskammer rechnete vor: Ein Krankentag kostet Unternehmen im Schnitt 250 Euro. Er fordert gezielte Gesundheitsmaßnahmen. Außerdem solle das Arbeitsmarktservice bei der Wiedereingliederung stärker helfen.