In einer erneuten Forderung nach strikteren Maßnahmen im Bereich Glücksspiel und Sportwetten haben Claudia Klimt-Weithaler und der KPÖ-Urgestein Ernest Kaltenegger auf die Gefahren der unzureichenden Regulierung hingewiesen. Die KPÖ fordert unter anderem, dass Sportwetten künftig ebenfalls als Glücksspiel eingestuft werden, um dem wachsenden Problem der Spielsucht entgegenzuwirken.
Glücksspiel als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit
Eine internationale Expertengruppe, die unter anderem für die medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ tätig ist, hat Glücksspiel kürzlich als eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit eingestuft. Glücksspielabhängigkeit betrifft nicht nur die Spielerinnen und Spieler selbst, sondern auch ihre Familien und das soziale Umfeld. Diese Sucht kann gravierende Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Gefüge haben, und die KPÖ fordert deshalb seit Jahren eine stärkere Regulierung.
Ernest Kaltenegger, der die Problematik bereits nach dem Einzug der KPÖ in den Landtag 2005 auf die politische Agenda brachte, erinnert an die jahrzehntelangen Bemühungen der Partei, das Thema Glücksspiel auf die politische Tagesordnung zu setzen. „Die unzureichende Regulierung von Glücksspiel in Österreich ist ein ungelöstes Problem“, so Kaltenegger.
Mangelhafte Regulierung von Online-Glücksspiel
In Österreich ist das Online-Glücksspiel besonders unzureichend reguliert. Spieler haben ungehinderten Zugang zu Anbietern, die keinerlei Lizenz in Österreich besitzen, was das Risiko von illegalem Glücksspiel und mangelndem Spielerschutz weiter erhöht. Diese Situation hat zur Folge, dass immer mehr Menschen in die Falle der Spielsucht tappen.
Sportwetten als Glücksspiel: Ein österreichisches Alleinstellungsmerkmal
Ein weiterer Kritikpunkt ist die österreichische Einstufung von Sportwetten. Während in allen anderen EU-Ländern Sportwetten als Glücksspiel betrachtet werden, stuft Österreich sie nach wie vor als Geschicklichkeitsspiel ein. Diese Entscheidung hat für Anbieter von Sportwetten steuerliche Vorteile und stellt einen klaren Nachteil für die Gesellschaft dar. Laut KPÖ hat diese Praxis dazu geführt, dass aggressive Werbung und unzureichender Spielerschutz die Zahl der wettsuchtgefährdeten Personen in Österreich auf rund 100.000 ansteigen ließen – eine Zahl, die weiterhin rasant wächst.
Forderungen nach strengeren Regelungen
„Die KPÖ setzt sich seit Jahren für strengere Regulierungen im Bereich Glücksspiel und Sportwetten ein“, betont Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ. „Wir stehen in engem Kontakt mit vielen Betroffenen, die durch ihre Wett- und Spielsucht alles verloren haben. Es ist an der Zeit, dass die Profite der Glücksspiel- und Sportwettenanbieter nicht mehr über dem Schutz der Spieler stehen. Diese Konzerne müssen endlich in ihre Schranken gewiesen werden, der gesellschaftliche Schaden ist viel zu groß!“
Die KPÖ fordert von der Politik, endlich die notwendigen Schritte zu unternehmen, um Glücksspiel und Sportwetten strenger zu regulieren. Dies umfasst sowohl die Einstufung von Sportwetten als Glücksspiel als auch eine umfassende Reform der Glücksspielgesetzgebung, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Spielsucht zu minimieren.