Können KI-Roboter menschliche Astronauten im All ersetzen?

by Silke Mayr
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Technologie auf dem Vormarsch
Die rasante Entwicklung der Technologie wirft die Frage auf, ob Menschen noch ins All geschickt werden müssen. Am Weihnachtsabend flog die autonome Raumsonde Parker Solar Probe näher an die Sonne heran als je ein menschliches Objekt zuvor. Ohne jegliche Kommunikation mit der Erde erfüllte die Sonde ihre Aufgaben eigenständig.

Seit über 60 Jahren erkunden Roboter die entferntesten Winkel des Sonnensystems, oft unter extremen Bedingungen, die für Menschen unzugänglich sind. Gleichzeitig wächst der Einfluss künstlicher Intelligenz, wodurch viele Wissenschaftler den Sinn bemannter Missionen infrage stellen. Lord Martin Rees, Astronomer Royal des Vereinigten Königreichs, hält den Einsatz von Steuergeldern für bemannte Missionen für unnötig. Er sieht menschliche Raumfahrt nur noch als Abenteuer für wohlhabende Privatpersonen. Ähnlich argumentiert der Physiker Andrew Coates, der die Effizienz und Kostenersparnis von Robotern hervorhebt.

Mensch gegen Maschine
Während Roboter fast jeden Planeten besucht haben, waren Menschen nur auf dem Mond und in der Erdumlaufbahn. Etwa 700 Astronauten haben den Weltraum seit Yuri Gagarin 1961 bereist. Menschen in der Raumfahrt gelten nach wie vor als Symbol nationaler Stärke und tragen zur Forschung bei. Doch Roboter erledigen viele Aufgaben schneller und sicherer.

Allerdings bleiben Roboter oft langsam und methodisch. Auf dem Mars bewegen sich Rover mit weniger als 0,2 km/h fort. Dr. Ian Crawford, Planetologe, sieht Fortschritte bei KI, betont jedoch die Unwägbarkeiten, wenn es um Erkundungen geht. Künstliche Intelligenz könnte die Arbeit von Astronauten ergänzen, beispielsweise durch das Übernehmen repetitiver Aufgaben. Herausforderungen wie der Energieverbrauch moderner KI-Modelle beschränken jedoch ihre Einsatzmöglichkeiten.

Humanoide Roboter wie die Nasa-Modelle Robonaut und Valkyrie können Werkzeuge bedienen und filigrane Arbeiten durchführen. Diese Technologien sind nützlich, um Menschen zu entlasten, aber nicht zu ersetzen. Autonome Systeme wie der Mars-Rover Curiosity führen bereits eigenständig wissenschaftliche Experimente durch, können jedoch weder die Flexibilität noch die inspirierende Wirkung von Menschen erreichen.

Der Blick in die Zukunft
Die bemannte Raumfahrt könnte mit der Artemis-Mission von Nasa einen neuen Höhepunkt erreichen, die eine Mondlandung bis 2027 vorsieht. Auch China und private Unternehmen wie SpaceX verfolgen ambitionierte Pläne, darunter die Besiedlung des Mars. Elon Musk sieht den Roten Planeten als potenziellen Zufluchtsort für die Menschheit. Doch technische und ethische Hürden bleiben groß.

Langfristig könnte sich der Mensch selbst anpassen, meint Lord Rees. Mit genetischer Modifikation und kybernetischen Ergänzungen könnten hybride Wesen entstehen, die harschen Bedingungen auf fremden Planeten trotzen. Bis dahin bleibt die Raumfahrt jedoch ein Zusammenspiel von Mensch und Maschine, wobei Roboter weiter Pionierarbeit leisten.

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