Kämpfe fordern zahlreiche Opfer und treiben Tausende in die Flucht
Kolumbien Konflikte Gewalt Opfer: In Kolumbien spitzen sich die Konflikte zwischen der Guerillagruppe ELN und Farc-Splittergruppen weiter zu. Seit Donnerstag sind im Nordosten des Landes mindestens 80 Menschen durch Kämpfe ums Leben gekommen. Etwa 11.000 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen, um der Gewalt zu entkommen. Am Montag wurden aus dem Süden Kolumbiens weitere 20 Tote gemeldet, verursacht durch Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Farc-Gruppen.
Angesichts der eskalierenden Lage erklärte Präsident Gustavo Petro den Ausnahmezustand. Diese Maßnahme ermöglicht den Behörden, zusätzliche Gelder bereitzustellen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit umzusetzen. Petro verurteilte die ELN scharf und erklärte, sie habe „den Krieg gewählt und werde den Krieg erhalten.“
Soldaten mobilisiert zur Sicherung der Regionen
Um die Situation in den betroffenen Gebieten zu stabilisieren, entsandte die kolumbianische Regierung rund 5000 Soldaten. Die Truppen konzentrieren sich auf die Region Catatumbo, die an Venezuela grenzt. Ein Armeesprecher beschuldigte die ELN, Zivilisten aus ihren Häusern verschleppt und grausam getötet zu haben. Die militärische Mission soll das Gebiet sichern und weitere Übergriffe verhindern.
Parallel dazu setzte Präsident Petro die laufenden Friedensverhandlungen mit der ELN aus. Er wirft der Gruppe Kriegsverbrechen vor und betonte, dass Gewalt keine Basis für Verhandlungen biete. Die Entscheidung markiert eine Zäsur in Petros Politik, der zuvor auf Dialog mit der Guerillagruppe gesetzt hatte.
Jahrzehntelange Konflikte ohne Frieden
Kolumbien Konflikte Gewalt Opfer: Kolumbien ist seit über 60 Jahren von schweren Konflikten und Gewalt geprägt, die das Land tief spalten. Ein Friedensabkommen von 2016 mit der größten Guerillagruppe Farc brachte zunächst Hoffnung auf Stabilität, doch mehrere Farc-Splittergruppen lehnten das Abkommen ab und kämpfen weiterhin um Macht und Territorien, was zu unverminderten Opfern führt.
Die 1964 gegründete ELN, die nicht Teil des Friedensabkommens war, bleibt die größte aktive Rebellenorganisation des Landes und verstärkt die Gewalt. Präsident Gustavo Petro, der seit 2022 im Amt ist, versuchte, Friedensgespräche mit der ELN zu initiieren, doch die eskalierende Gewalt zeigt, wie schwierig und komplex der Friedensprozess in Kolumbien bleibt. Die jüngste Welle von Konflikten und die damit verbundenen Opfer verdeutlichen, dass Kolumbien weiterhin mit der Herausforderung konfrontiert ist, den langanhaltenden Konflikt dauerhaft zu beenden.
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