Kohleboom setzt neue Maßstäbe: Globale Energiedynamik im Wandel

by Jerry Jackson
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Energiekrise treibt Kohleverbrauch auf Rekordniveau

Der weltweite Kohleverbrauch wird 2023 auf 8,7 Milliarden Tonnen steigen, ein bislang unerreichter Höchstwert. Die Energiekrise, ausgelöst durch Russlands Invasion in der Ukraine, hat Länder dazu gezwungen, Kohle als kostengünstige Alternative zu teurem Gas zu nutzen.

Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) sind Produktion, Handel und Stromerzeugung aus Kohle seit Beginn der Krise stark gestiegen. Dieser Anstieg hebt den Rückgang während der Covid-19-Pandemie auf. Die IEA geht davon aus, dass die Nachfrage bis mindestens 2027 auf diesem hohen Niveau bleibt, trotz des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien.

Viele Länder setzen weiterhin auf Kohle, um den steigenden Energiebedarf zu decken und wirtschaftlichen Druck zu mindern.

Asien dominiert die Kohlenachfrage

China bleibt mit Abstand der größte Kohleverbraucher und treibt die globale Nachfrage an. Die IEA prognostiziert, dass Chinas Verbrauch 2024 um 1 % auf 4,9 Milliarden Tonnen steigen wird – ein neuer Rekord.

Indien verzeichnet ebenfalls ein starkes Wachstum. Der Kohleverbrauch des Landes soll bis 2024 um 5 % auf 1,3 Milliarden Tonnen steigen, ein Niveau, das zuvor nur China erreicht hat. Diese Zahlen unterstreichen Indiens Abhängigkeit von Kohle, um den wachsenden Energiebedarf zu decken.

Im Gegensatz dazu geht der Kohleverbrauch in entwickelten Volkswirtschaften zurück. In den USA wird ein Rückgang von 5 % erwartet, während die EU eine Reduktion um 12 % prognostiziert. Im Vereinigten Königreich wurde die Kohleverstromung im September endgültig eingestellt, als das Kraftwerk Ratcliffe-on-Soar vorzeitig abgeschaltet wurde.

Die anhaltende Nachfrage in Asien hält die globale Kohlenutzung auf einem Rekordniveau, trotz der Bemühungen vieler Länder, Kohle schrittweise auszumustern.

Erneuerbare Energien bremsen Kohlewachstum – Risiken bleiben

Der rasante Ausbau erneuerbarer Energien hilft, das Wachstum der Kohlenachfrage einzudämmen, auch wenn der weltweite Strombedarf weiter steigt. Laut der IEA wird die Kohlenachfrage bis 2027 stabil bleiben, bevor sie allmählich zurückgeht. Fortschritte in sauberen Energietechnologien und politische Maßnahmen fördern diese Entwicklung.

Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte bei der IEA, erklärt: „Erneuerbare Technologien verändern die Stromerzeugung, die zwei Drittel des Kohleverbrauchs ausmacht.“ Diese Fortschritte seien entscheidend, um den Kohleverbrauch trotz steigender globaler Nachfrage zu stabilisieren.

Allerdings bleiben Risiken bestehen. Kurzfristige Faktoren wie extreme Wetterereignisse oder plötzliche Stromengpässe könnten die Kohlenachfrage vorübergehend erhöhen, insbesondere in China, dem weltweit größten Markt. Solche Ereignisse könnten den Übergang zu saubereren Energiequellen vorübergehend verlangsamen.

Kohle als Schlüsselenergiequelle im Spannungsfeld der Energiewende

Der wachsende Kohleverbrauch in China und Indien zeigt, wie schwierig es ist, die globale Abhängigkeit von Kohle zu reduzieren. Ihre Energiepolitik wird maßgeblich bestimmen, wie sich der globale Kohleverbrauch in den nächsten Jahren entwickelt.

Erneuerbare Energien bieten zwar einen Weg zur Reduktion, doch der steigende Energiebedarf in Entwicklungsländern stellt eine immense Herausforderung dar. Beschleunigte Investitionen in saubere Technologien sind unerlässlich, um Umweltauswirkungen zu verringern und langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Während Kohle weiterhin eine zentrale Rolle in der globalen Energieversorgung spielt, bleibt die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Wirtschaftswachstum und ökologischer Verantwortung eine dringende Aufgabe. Nur durch innovative Lösungen kann die Energiewende erfolgreich gestaltet werden.

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